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Angestellte unter Verdacht Lidl ist kein Einzelfall

Nach Einschätzung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi versuchen zahlreiche Discounter, ihre Mitarbeiter einzuschüchtern oder zu überwachen. Lidl sei wohl kein Einzelfall, sagte Achim Neumann, Handelssekretär des Verdi-Bezirks Berlin-Brandenburg. Die Beweisführung sei das Problem.

"Mitarbeiter, die uns von solchen Missständen berichten, wollen meist aus Angst vor befürchteten Repressalien und Kündigungen nicht, dass ihr Namen in die Öffentlichkeit gelangt." Nach den Worten von Neumann sind die Kontroll- und Überwachungsmethoden vieler Billiganbieter so, dass erstmal "alle Mitarbeiter im Generalverdacht stehen".

Spähen durch Lochwände

Bei einer Drogeriekette würden nach Mitarbeiterberichten Detektive und Sicherheitskräfte stundenlang durch Lochwände in die Verkaufsräume spähen, sagte der Gewerkschafter. Dies diene angeblich dem Schutz vor Ladendieben. Viele Beschäftigten hätten durch Praxis und Umfang solcher Aktionen jedoch den Eindruck, dass vor allem ihr persönliches Verhalten ausgespäht und überwacht werde. Über solche Praktiken hatte Neumann auch in der "Abendschau" des rbb berichtet.

Lidl soll mit Detektiven Beschäftigte in zahlreichen Filialen systematisch überwacht haben, hatte das Magazin "Stern" am Mittwoch berichtet. Über zahlreiche Überwachungskameras sei registriert worden, wann und wie häufig Mitarbeiter auf die Toilette gehen, wer mit wem möglicherweise ein Liebesverhältnis hat und wer nach Ansicht der Überwacher unfähig ist oder einfach nur "introvertiert und naiv wirkt". Das Neckarsulmer Unternehmen hatte sich danach wegen seiner Überwachungsmethoden bei seinen Mitarbeitern entschuldigt. Datenschützer prüfen die Vorgänge.

Quelle: ntv.de

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