Litauen befürchtet im laufenden Jahr den stärksten Einbruch der Wirtschaft seit 15 Jahren. Die Regierung in Vilnius gehe nun von einem Minus von 10,4 Prozent aus und nicht mehr von Minus 4,8 Prozent, verlautete aus Kreisen des Finanzministeriums.

Ministerpräsident Andrius Kubilius bestätigte diese Zahl, verwies zugleich aber auf die offizielle Prognose, die am 4. April vorgelegt werden soll.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion war die Wirtschaftsleistung in dem EU-Land zuletzt 1993 mit 16,2 Prozent noch stärker geschrumpft. Wie in den beiden anderen baltischen Republiken Lettland und Estland ist auch in Litauen ein stürmischer Aufschwung, der vor allem vom Konsum beflügelt wurde, wegen der Finanzkrise jäh zum Erliegen gekommen.

Lettland musste deswegen sogar mit einem Notkredit des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Union unterstützt werden. Litauen hält eine derartige Unterstützung derzeit noch nicht für nötig.