Tiefrotes Siemens-Quartal Löscher schließt Umbau ab
13.11.2008, 12:10 UhrSiemens-Chef Peter Löscher hat den langwierigen Konzernumbau nach eigenen Worten beendet. "Die Transformation von Siemens ist abgeschlossen", sagte er. Künftig werde sich sein Haus nicht mehr ständig mit erheblichen Sondereffekten herumschlagen müssen.
Solche Effekte haben Siemens im letzten Quartal des Geschäftsjahres tief in die roten Zahlen gerissen. Der Konzern häufte einen Verlust von 2,4 Mrd. Euro an. Allein die Trennung von Sparten, der Abbau von rund 17.000 Arbeitsplätzen, der Kapitalstock für eine Stiftung und Rückstellungen für die erwarteten Korruptionsstrafen kosteten fast vier Mrd. Euro.
Im Gesamtjahr schaffte Siemens dank des Verkaufs seiner Autozuliefersparte VDO an Continental trotzdem einen Gewinnzuwachs um fast die Hälfte auf 5,9 Mrd. Euro. Die Aktionäre werden davon aber wenig haben: Die Dividende soll bei 1,60 Euro je Aktie stagnieren. Der Umsatz sei um sieben Prozent auf 77,3 Mrd. Euro geklettert, teilte Siemens mit. Löscher erklärte, der Konzern habe den größten Teil des Umbruchs hinter sich. "Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt. Damit sind wir schneller vorangekommen als erwartet."
Die weltweite Konjunkturflaute macht sich bei Siemens noch kaum bemerkbar. Selbst im vierten Quartal kletterte der Auftragseingang noch um vier Prozent auf 22,2 Mrd. Euro. Löscher bekräftigte, Siemens werde im laufenden Geschäftsjahr doppelt so stark wachsen wie die Weltwirtschaft. Nach wie vor gehe er von einem operativen Gewinn der drei Sektoren Industrie, Energie und Medizintechnik ohne Sonderlasten von 8,0 bis 8,5 Mrd. Euro aus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug das vergleichbare Ergebnis gut 6,8 Mrd. Euro.
Doch äußerte sich der Vorstandschef vorsichtiger: "Es ist sicher ambitionierter geworden, unsere Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2009 zu erreichen. Doch sie bleibt bestehen. Wir werden quartalsweise die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft bewerten."
Quelle: ntv.de