Keine Streiks bis Sonntag Lokführer warten ab
29.10.2007, 16:13 UhrDie Lokführergewerkschaft GDL plant bis zum Ende der Woche keine neuen Bahnstreiks. "Die GDL hat entschieden, im Interesse der Kunden des Nahverkehrs bis einschließlich Sonntag im Nahverkehr keine Arbeitskämpfe durchzuführen", sagte Gewerkschafts-Vize Claus Weselsky. Die GDL hatte der Bahn ein Ultimatum bis Montagnachmittag gesetzt, um ein verbessertes Angebot vorzulegen.
Die Gewerkschaft setzt nun auf das Landesarbeitsgericht in Chemnitz. Die Richter wollen am Freitag entscheiden, ob das Streikverbot im Fern- und Güterverkehr bestehen bleibt. Während die GDL das Verbot kippen will, möchte die Bahn erreichen, dass es auch auf den Nahverkehr ausgedehnt wird. "Wenn wir dort in den anderen Transportbereichen unser Streikrecht wiedererhalten, dann werden wir uns auf den Güterverkehr konzentrieren", kündigte Weselsky an.
Zuvor hatte sich die Bahn unnachgiebig gezeigt. Es werde kein neues Angebot geben, sagte ein Konzernsprecher. Die Deutsche Bahn hatte zuletzt vor zwei Wochen eine Einmalzahlung für bereits geleistete Überstunden und bis zu zehn Prozent mehr Lohn angeboten. Die GDL hatte dieses zurückgewiesen. Sie verlangt einen eigenständigen Tarifvertrag und bis zu 31 Prozent mehr Geld.
Bahnchef Hartmut Mehdorn sieht "zurzeit" keine Chancen für eine Beilegung des Tarifstreits. "Hier ist eine Minderheit, die maßlose Forderungen stellt", sagte er. Diese seien nicht erfüllbar. "Wer so verbohrt ist - dann haben wir eben ein Patt und dann muss gestreikt werden", sagte er zur Haltung der Gewerkschaft. "Die hoffen, dass sie ab dem 3. November totales Chaos machen können", meinte Mehdorn. "Wenn die Gerichte das zulassen, kann ich nichts machen."
"Wir werden nicht einknicken", kündigte Mehdorn an. Eine Kompromisslinie sieht er nicht und lehnte zugleich die zentrale Forderung der GDL ab. "Über einen zentralen Tarifvertrag denken wir nicht nach", sagte er. "Wir wollen die Tarifeinheit des Unternehmens erhalten."
Quelle: ntv.de