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Warnstreik am Mittwoch? Lufthansa-Piloten beraten

Nur wenige Tage nach dem Ende des Tarifkonflikts mit Verdi drohen der Lufthansa neue Streiks. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) berate zur Stunde über das weitere Vorgehen im Tarifstreit bei den Lufthansa-Töchtern Eurowings und CityLine, erklärte ein VC-Sprecher.

Bei den beiden Tochtergesellschaften tobt seit Monaten ein Konflikt um höhere Löhne, in dem die Piloten ihre Forderung bereits mit mehreren Streiks Nachdruck verliehen hatten. Insgesamt fielen dadurch rund 1600 Flüge aus.

Neben den Regionalflugtöchtern könnten sich diesmal auch die Piloten bei der Lufthansa dem Arbeitskampf ihrer fliegenden Kollegen anschließen. Hintergrund ist der Wunsch des Cockpit-Personals, eine eigene konzernweite Personalvertretung für die Piloten etablieren zu wollen. Lufthansa habe dieses Ansinnen seit Jahren abgelehnt.

Warnstreik am Mittwoch?

Um ihr Ziel zu erreichen, drohen die Flugzeugführer dem Unternehmen mit einem dreistündigen Warnstreik. Dieser könne frühestens am Dienstag starten, wahrscheinlicher sei jedoch der Mittwoch, sagte der VC-Sprecher. Noch sei allerdings keine Entscheidung für einen Warnstreik gefallen.

Nach Einschätzung von Lufthansa wäre die geforderte Änderung der Personalvertretungsregelung jedoch unwirksam und ein Streik damit nicht verhältnismäßig.

Der Konzern hat derzeit alle Hände voll zu tun, um die Auswirkungen des fünftägigen Ausstands des Bodenpersonals von vergangener Woche zu beseitigen. Am Montag dürften bei der größten deutschen Fluggesellschaft noch rund 130 Flüge ausfallen, ab Dienstag dann 40. Grund dafür sind unter anderem liegengebliebene Wartungsarbeiten, die nun nachgeholt werden müssen.

Urabstimmung bei Verdi

Die bei der Lufthansa beschäftigten Verdi-Mitglieder sollen von Mittwoch an über die Annahme des neuen Tarifvertrags abstimmen. Beendet werde diese Urabstimmung am Dienstag kommender Woche, erklärte eine Verdi-Sprecherin. Der zwischen der Gewerkschaft und dem Lufthansa-Vorstand am Freitag ausgehandelte Kompromiss gelte als angenommen, wenn 25 Prozent der Befragten dafür stimmen würden, hieß es weiter.

Mitte Juli hatte die Gewerkschaft ihre Mitglieder in einer Urabstimmung um ihr Votum für einen unbefristeten Streik aufgerufen. Damals hatten sich 90,7 Prozent der Befragten für diese Maßnahme entschieden.

Ein "Netzwerk für eine kämpferische und demokratische Verdi" hatte das Boden- und Kabinenpersonal aufgefordert, in der Urabstimmung zum Tarifabschluss mit Nein zu stimmen.

Quelle: ntv.de

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