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EU sagt Ja zu Brussels-Airlines Lufthansa darf übernehmen

Die Lufthansa kann die größte belgische Fluggesellschaft, Brussels Airlines, übernehmen. Die EU-Kommission billigte den geplanten Kauf  unter Auflagen. Bei der geplanten Übernahme der britischen Fluggesellschaft British Midland (BMI) verständigte sich die Lufthansa mit dem bisherigen Mehrheitseigner, Sir Michael Bishop, auf einen neuen Fahrplan.

Für die Übernahme der Brussels Airlines muss sich die Lufthansa den Vorgaben der EU-Kommission zufolge im Gegenzug verpflichten, Start- und Landerechte unter anderem auf den Flughäfen Hamburg, München und Frankfurt am Main an Wettbewerber abzugeben. Damit soll eine Monopolstellung des deutschen Branchenführers auf Flügen nach Brüssel verhindert werden.

Die EU-Kommission hatte im Januar Wettbewerbsbedenken gegen die Übernahme geltend gemacht und eine vertiefte Prüfung eingeleitet. Insbesondere fürchtete die Behörde eine Monopolstellung auf den Strecken Brüssel-Hamburg und Brüssel-München und Wettbewerbsnachteile für Konkurrenten auf den Strecken Brüssel-Frankfurt und Brüssel-Zürich. Nachdem die Lufthansa nun die Abgabe von sogenannten Slots zusagte, kam die Behörde zu der Einschätzung, dass die geplante Übernahme "keine erhebliche Behinderung" des Wettbewerbs darstelle.

Die Lufthansa will in einem ersten Schritt für 65 Mio. Euro 45 Prozent der SN Airholding übernehmen, der Muttergesellschaft von Brussels Airlines. Langfristig behält sich die Kranich-Airline die volle Übernahme vor.

Im Streit um den Einstieg bei der BMI einigte sich die Lufthansa mit Mehrheitseigner Sir Michael Bishop auf einen außergerichtlichen Kompromiss, wie die Lufthansa mitteilte. Demnach zahlt der deutsche Branchenführer dem britischen Geschäftsmann 175 Mio. Pfund (rund 208 Mio. Euro) dafür, dass dieser auf eine Verkaufsoption aus dem Jahr 1999 über seine BMI-Beteiligung verzichtet.

Zudem hätten sich die Streitparteien darauf verständigt, dass die britische Lufthansa-Tochter LHBD für 48 Mio. Pfund 50 Prozent plus eine Aktie an der BMI übernimmt, teilte die Lufthansa mit. Die Lufthansa ist zu 35 Prozent an der LHBD beteiligt. Nach der Sicherung der BMI-Verkehrsrechte geht die Lufthansa jedoch davon aus, LHBD zu 100 Prozent übernehmen zu können. Zeitungsberichten zufolge hätte die Lufthansa aufgrund der Verkaufsoption Bishops von Ende der 90er Jahre die BMI-Aktien für 400 Millionen Euro kaufen müssen.

Quelle: ntv.de, AFP

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