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Drohender "Großkonflikt" Lufthansa im Tarifstreit

Im Tarifstreit bei der Deutschen Lufthansa ist nach Gewerkschaftsangaben auch in der dritten Verhandlungsrunde keine Ergebnis erzielt worden. Wir haben die heutige Runde ergebnislos abgebrochen", sagte Verdi-Sprecher Harald Reutter am Donnerstagabend in Frankfurt. Sollte es in der nächsten Runde am kommenden Mittwoch nicht zu einer Einigung kommen, würden die Verhandlungen endgültig scheitern. Verhandlungsführer und Verdi-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott sagte: "Wir wollen den Arbeitgebern am Mittwoch eine letzte Chance geben, einen Großkonflikt zu vermeiden."

Eine Lufthansa-Sprecherin bestätigte, dass die Verhandlungen ohne Ergebnis unterbrochen seien. Weiter wollte sie sich nicht äußern. Bei einem endgültigen Scheitern der Tarifverhandlungen könnten der Fluggesellschaft nach einer Urabstimmung Streiks drohen.

In der Tarifauseinandersetzung bei der Fluggesellschaft will die Gewerkschaft für rund 60.000 Beschäftigte 9,8 Prozent mehr Gehalt sowie eine Verbesserung der Ergebnisbeteiligung durchsetzen. Die Lufthansa bietet insgesamt 5,5 Prozent mehr an. Verdi hatte das Angebot als "absolut unzureichend" bezeichnet. Von den Verhandlungen sind mindestens 48.000 Lufthansa-Mitarbeiter betroffen.

Flugbegleiter-Organisation UFO

Warnstreiks hatten am Dienstag vor allem an den Flughäfen Frankfurt und München zu Verspätungen und zum Ausfall von Flügen geführt. Erschwert werden die Verhandlungen durch unterschiedliche Laufzeiten der Tarifverträge zweier konkurrierender Gewerkschaften für das Kabinenpersonal. Der Tarifvertrag mit der Flugbegleiter-Organisation UFO, die den Großteil des Personals dort vertritt, läuft noch bis Ende des Jahres. UFO darf daher nicht zu Streiks aufrufen und will angesichts seiner geschwächten Verhandlungsposition nicht an den Verhandlungen teilnehmen. Lufthansa will nur dann einen neuen Tarifvertrag für das Kabinenpersonal unterschreiben, wenn er für beide Gewerkschaften gilt.

Quelle: ntv.de

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