Weniger schlimm als befürchtet Lufthansa im roten Bereich
29.04.2009, 17:45 UhrDie Lufthansa ist im ersten Quartal wegen des Nachfrageeinbruchs durch die Wirtschaftskrise in die roten Zahlen gerutscht. Die größte deutsche Fluggesellschaft verbuchte in den ersten drei Monaten einen operativen Verlust von 44 Mio. Euro nach einem Gewinn von 172 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Unter dem Strich stand ein Minus von 256 (Vorjahr plus 44) Mio. Euro, während der Umsatz auf 5 Mrd. Euro zurückging. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch Erlöse von 5,6 Mrd. Euro erwirtschaftet.
Damit übertraf Lufthansa jedoch die Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt mit einem operativen Verlust von 141 Mio. Euro gerechnet hatten. Für das Gesamtjahr rechnet Lufthansa mit einem Umsatzrückgang und "einer signifikanten Reduzierung des operativen Ergebnisses". Dennoch sei weiterhin ein deutlicher operativer Gewinn zu erwarten, bekräftigte Lufthansa.
Das Ergebnis spiegle die schwache Nachfrage nach Passagier- und Frachtflügen wider, teilte die Airline mit. Die Zahl der Fluggäste war im ersten Quartal konzernweit um sechs Prozent zurückgegangen. Das besonders stark von der Krise betroffene Frachtgeschäft schrumpfte sogar um knapp 23 Prozent. Profitieren konnte Lufthansa allerdings von den im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Treibstoffpreisen.
Auch der Konkurrenz macht das Ausbleiben der Kunden durch die Wirtschaftskrise zu schaffen. Air France-KLM erwartet für das im April angelaufene Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang von sechs Prozent. Die drittgrößte europäische Airline British Airways rechnet erst 2011 wieder mit einer Belebung im Passagiergeschäft.
Neben der Wirtschaftskrise bereitet Fluggesellschaften derzeit auch die Schweinegrippe Sorgen. Der Branchenverband IATA hatte gewarnt, dass die Krankheit, die sich von Mexiko aus verbreitet, die ohnehin bereits bestehenden Probleme der Airlines noch verstärke. "Der Zeitpunkt könnte nicht schlechter sein." Bereits nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit SARS in Asien vor einigen Jahren hatten Fluggesellschaften und Reiseveranstalter mit deutlichen Einbußen zu kämpfen, weil viele Kunden aus Angst vor Ansteckung ihre Reisen absagten.
Quelle: ntv.de