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Zukauf angestrebt Lufthansa will Brussels

Mit der geplanten Übernahme der belgischen Brussels Airlines meldet sich Lufthansa im Fusionspoker der europäischen Luftfahrtbranche zurück. Drei Jahre nach dem Kauf der Schweizer Fluggesellschaft Swiss will sich die größte deutsche Fluggesellschaft zunächst 45 Prozent der Anteile an der Brussels-Muttergesellschaft SN Airholding sichern. Dafür sollen 65 Mio. Euro gezahlt werden, teilte die Lufthansa am Donnerstag mit. Nach zwei Jahren dürften dann die restlichen Anteile an dem deutlich kleineren belgischen Konkurrenten folgen. Mit dem Zukauf weitet die Lufthansa insbesondere ihre Verbindungen nach Afrika aus.

In den folgenden Wochen sollen noch vertragliche Details geprüft werden. Die Übernahmeverhandlungen liefen konstruktiv, hieß es. 30 Prozent der Anteile an der Brussels-Mutterholding stehen in Besitz der Virgin Group des Milliardärs Richard Branson, zu der auch die Fluggesellschaft Virgin Atlantic gehört. Den Rest der Anteile hält ein Konsortium aus großen belgischen Firmen.

Die 2007 aus der Fusion des Billigfliegers Virgin Express mit SN Brussels Airlines entstandene Gesellschaft fliegt mit einer Flotte von 49 Flugzeugen vor allem europäische Flughäfen an. Zudem hat das Unternehmen 14 Ziele in Afrika, sowie weitere Verbindungen nach Nordamerika, die Vereinigte Arabische Emirate sowie China und Indien. Heimatflughafen ist der Flughafen Brüssel.

Im Vorjahr verbuchte Brussels mit rund 3000 Beschäftigten einen Umsatz von 921 Mio. Euro. Der Gewinn stieg auf 23,1 von 13,9 Mio. Euro. Bislang ist Brussels nicht Mitglied in einer der drei großen Flugallianzen. Nach der Übernahme dürfte das Unternehmen wohl zur Star Alliance kommen.

Der Verkauf der belgischen Fluggesellschaft kommt nicht überraschend. Ende April hatte Brussels Airlines bereits erklärt, sie sei offen für einen neuen Eigentümer, falls dieser ihre Identität und Autonomie wahre. Lufthansa wollte sich am Donnerstag noch nicht zu der künftigen Strategie äußern. Vorstandsmitglied Stefan Lauer hatte jedoch angekündigt, künftige Übernahmen könnten nach dem Vorbild der Swiss erfolgen, die die Lufthansa unter Beibehaltung der Marke und des Standorts erfolgreich in den Konzern integriert hatte. Der Zukauf von Brussels muss noch von den zuständigen Behörden und Gremien genehmigt werden.

Quelle: ntv.de

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