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Gewerkschaft stimmt zu MAN baut Busse in Polen

Der Streit zwischen MAN und der IG Metall um die Zukunft der Bus-Sparte Neoman ist beigelegt. Der Konzern wird die Fertigung von Stadtbussen von Salzgitter nach Polen verlagern. Als Ausgleich solle in Salzgitter die Lkw-Fertigung ausgebaut sowie die Chassis- und Teilefertigung optimiert werden, teilte die Gewerkschaft mit. So werde die Entlassung von 900 Mitarbeitern verhindert.

"Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben", sagte ein IG-Metall-Sprecher. Nach monatelangen Verhandlungen einigten sich beide Seiten auf ein Eckpunktepapier. Danach müssen die Mitarbeiter auch einen Beitrag zur Kostensenkung leisten. Über dessen Höhe und die geplante Verlagerung von Verwaltung und Entwicklungsabteilung der Bussparte wird noch verhandelt.

"Es ist ein schmerzhafter Kompromiss", sagte der niedersächsische IG-Metall-Chef Hartmut Meine. "Wir haben dem nur zugestimmt, um 900 Beschäftigte vor der Arbeitslosigkeit zu bewahren." In der Lkw-Sparte soll nun die Achs- und Kurbelwellenfertigung ausgeweitet und ein Logistikzentrum aufgebaut werden. Auch der Bau von Prototypen soll laut IG Metall in Salzgitter bleiben. Insgesamt sind im MAN-Werk in Salzgitter rund 2900 Menschen beschäftigt, etwa die Hälfte davon in der Bussparte.

Stadtbusse baut MAN bislang in Salzgitter und - bereits zu zwei Dritteln - in den polnischen Werken Starachowice und Posen. Reisebusse entstehen in den Werken in Ankara, Plauen und Pilsting. MAN-Chef Hakan Samuelsson hatte bereits im Sommer angekündigt, eine Verlagerung der Busproduktion zu prüfen. Für Polen gaben die Kostenvorteile den Ausschlag: Die Löhne seien dort rund 30 Euro je Produktionsstunde niedriger als in Deutschland. Da in einem Bus sehr viel Handarbeit steckt und die Montage rund 1500 Stunden dauert, schlagen hohe Löhne beim Endpreis kräftig zu Buche.

Im Busgeschäft hatte MAN im zweiten Quartal operativ einen Verlust von 17 Millionen Euro eingefahren. Das Lkw-Geschäft dagegen brummt. In dieser Sparte verdienten die Münchener 242 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de

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