Entspannung im Bond-Markt MBIA spaltet sich auf
26.02.2008, 16:19 UhrIn der Krise um die unter Druck geratenen US-Anleiheversicherer zeichnet sich eine Entspannung ab. Der Branchenführer MBIA hat seine Aufspaltung angekündigt. Mit diesem Schritt will das Unternehmen seine eigene Situation und die Gesamtlage an den Kreditmärkten stabilisieren. Dazu soll innerhalb von fünf Jahren das als relativ sicher geltende Geschäft mit Anleihen von US-Kommunen von dem riskanteren Geschäft mit durch Ramschhypotheken besicherten Bonds getrennt werden.
Zudem will der so genannte Monoliner für ein halbes Jahr keine Garantien mehr für diese strukturierten Kreditprodukte übernehmen und gleichzeitig seine strategischen Optionen prüfen. Der Rivale Ambac steht vor einer von Banken unterstützten Finanzspritze von insgesamt drei Milliarden Dollar, an der sich auch die zur Münchener Allianz gehörende Dresdner Bank beteiligen will.
Um die Top-Einstufung im Bonitätsrating zu sichern, hat MBIA zudem seine Dividende komplett gestrichen. Dadurch spare das Unternehmen 174 Mio. US-Dollar im Jahr, erklärte der neue Konzern-Chef Joseph Brown. "Alles was wir tun, ist darauf gerichtet, wieder Stabilität herzustellen." Brown hatte MBIA bereits Anfang des Jahrzehnts geführt und vergangene Woche wieder das Ruder übernommen.
Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte am Vortag zudem bekannt gegeben, dass MBIA nicht mehr unmittelbar mit einem Entzug seiner Spitzenbewertung "AAA" rechnen müsse. Eine entsprechende Prüfung sei eingestellt worden, da MBIA erfolgreich bei der Beschaffung neuen Kapitals sei. Allerdings bleibt der Ausblick der Agentur für MBIA weiterhin "negativ". Grund sei das Ausmaß der drohenden Verluste im Verhältnis zur Kapitalausstattung. Die Prüfungen der Ratingagenturen Moody's und Fitch dauern an.
An der Wall Street reagierten Händler nach dem Kursfeuerwerk bei den Anleiheversicherern vom Vortag mit Zurückhaltung. Die MBIA-Titel lagen zwischenzeitlich etwa zwei Prozent im Plus. Ambac-Papiere notierten in einem insgesamt schwachen Gesamtmarkt rund ein Prozent tiefer. Zu Wochenbeginn hatte die Aussicht auf baldige Hilfen die Aktienkurse der Monoliner massiv in die Höhe getrieben. Auch andere Finanztitel hatten davon profitiert.
Quelle: ntv.de