Meldungen

Finanzmarkt-Turbulenzen MLP-Gewinn fast ausradiert

Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten und die Verunsicherung der Verbraucher setzen dem Finanzdienstleister MLP schwer zu. Im dritten Quartal brach der Überschuss um 95 Prozent ein und lag mit 800.000 Euro nur noch knapp über der Nulllinie. MLP zog daher seine zu optimistische Geschäftsprognose für dieses Jahr zurück und schickte seine Aktien damit erneut auf Talfahrt.

Bei den Gesamterlösen sei in diesem Jahr entgegen den bisherigen Annahmen kein Wachstum zu erwarten, räumte MLP ein. In den Monaten Juli bis September brach das Geschäft mit Versicherungspolicen, Bankdiensten und Vermögensverwaltung ein. Aus Provisionen kassierte MLP daher nur 126,4 Mio. Euro, fast neun Prozent weniger als im Vorjahr.

Private wie institutionelle Kunden übten sich wegen der Vertrauenskrise an den Kapitalmärkten in Zurückhaltung. Auch die neu erworbene Tochter TPC lieferte einen Verlust ab, da viele Unternehmen mit dem Abschluss von betrieblichen Altersvorsorgeplänen zögerten.

Kundenberater laufen weg

Vor Steuern und Zinsen (Ebit) verdiente MLP in den Sommermonaten mit 2,8 Mio. Euro nur noch einen Bruchteil der vor Jahresfrist erwirtschafteten 18,2 Mio. Euro. Nach neun Monaten summiert sich das Ebit damit lediglich auf 35,5 Mio. Euro nach 56,4 Mio. Euro vor Jahresfrist. Angesichts der schwachen Geschäfte waren die bisher gehegten Renditeerwartungen für dieses Jahr nicht mehr zu halten.

Zahlreiche Kundenberater warfen bei MLP das Handtuch. Die Zahl der Kundenbetreuer sank bis Ende September abermals und verringerte sich auf 2491 von 2534 Ende Juni. Finanzmakler werden derzeit von vielen Unternehmen umworben. Zudem dürfte der Einstieg des Schweizer Versicherungskonzerns Swiss Life für Verunsicherung bei den selbstständigen MLP-Beratern gesorgt haben.

Die Schweizer verlangen zusammen mit ihrer Finanzdienstleistungstochter AWD aus Hannover bei MLP künftig mehr Mitsprache und wollen mehr eigene Produkte an die MLP-Kundschaft losschlagen. MLP reagiert bisher frostig auf den Einstieg von Swiss Life und brachte sich zuletzt gemeinsam mit den Versicherungskonzernen Axa und Allianz sowie dem britischen Finanzkonzern HBOS gegen die Schweizer in Stellung.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen