Streit mit Swiss Life MLP will die Trennung
29.11.2008, 17:14 UhrMLP-Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg drängt den ungeliebten Großaktionär Swiss Life zum Ausstieg. "Wer MLP versteht, weiß, dass diese Kapitalbeteiligung keinen Sinn ergibt. Die einzige Lösung ist, sich davon wieder zu trennen", sagte er der Schweizer Zeitung "Finanz und Wirtschaft". Nach einem Ausstieg der mit 24,3 Prozent beteiligten Schweizer könne MLP auch die Zusammenarbeit bei Produkten wieder aufnehmen, die der Finanz- und Versicherungsmakler inzwischen gestoppt hat.
Immerhin versucht Schroeder-Wildberg seinen Aktionären bei Swiss Life eine Brücke zu bauen: "Ein erster Schritt unter 20 Prozent und eine entsprechende Absichtserklärung wären als Anfang schon dienlich", sagte er der Zeitung. Es gebe Interesse an der Swiss-Life-Beteiligung. "Es wäre aber auch kein Problem, einen Teil am Markt zu platzieren und damit den Streubesitz zu stärken."
Vage Andeutung
Swiss-Life-Chef Bruno Pfister hatte kürzlich erklärt, das Thema MLP im kommenden Jahr "abschließend zu klären" - ob er damit einen Ausstieg oder eine Aufstockung meinte, sagte er nicht.
Swiss Life ist seit knapp einem Jahr Mehrheitseigentümer des MLP-Rivalen AWD. Später war bekanntgeworden, dass AWD-Gründer und Vorstandschef Carsten Maschmeyer ein großes Paket MLP-Aktien zusammengekauft hatte, das er vor kurzem an die Schweizer weiterreichte.
Swiss Life hatte erklärt, mit Hilfe von MLP den Umsatz in Deutschland steigern zu wollen. Dadurch sieht der Finanzmakler aber seine viel beschworene Unabhängigkeit von den Anbietern der Finanzprodukte in Gefahr.
Kleine Anbieter im Visier
MLP setzt selbst auf Expansion: "Klar ist, dass wir weiter Marktanteile gewinnen und die Produktivität weiter steigern wollen", sagte Schroeder-Wildberg "Finanz und Wirtschaft". Kleine Anbieter gerieten zunehmend unter Druck. "Bei Akquisitionen werden wir deshalb Gelegenheiten, die sich in Deutschland bieten, ergreifen."
Quelle: ntv.de