Sanierung der Baumarktsparte Marktkauf macht's alleine
08.01.2007, 13:21 UhrDie angeschlagene Edeka-Tochter Marktkauf plant statt des Verkaufs ihrer Not leidenden Baumarktsparte eine Sanierung aus eigener Kraft. Dies habe Marktkauf bereits Anfang Dezember beschlossen, wie aus unternehmensnahen Kreisen am Montag bekannt wurde. Dazu seien fünf von bis dahin 150 Märkten geschlossen worden.
"Das mittelfristige Ziel ist ein ausgeglichenes Ergebnis", hieß es. Der Trend für dieses Jahr sei positiv. Ein Unternehmenssprecher wollte dies nicht kommentieren. Zuvor hieß es in Medienberichten, die Verkaufsgespräche mit dem Dortmunder Baumarktspezialisten Hellweg seien gescheitert, die Verhandlungen mit Rewe stockten seit Wochen.
Wegen der Sanierungspläne sei es "nicht überraschend", dass die Verhandlungen ausgesetzt wurden, hieß es weiter. Bereits Mitte November wurde nach Angaben aus Arbeitnehmerkreisen bekannt, dass die Marktkauf-Verbrauchermärkte bis Ende September um mehr als zwei Prozent zugelegt hatten. Das Umsatzminus der SB-Warenhäuser lag deutlich unter zwei Prozent und die Baumarkterlöse gaben um weniger als sechs Prozent nach. In den ersten neun Monaten 2005 war das Minus bei den Baumärkten deutlich größer ausgefallen.
Weil das Warenangebot der Baumarktkette firmeninternen Analysen zufolge "diffus und völlig ausgeufert ist", liegen "Umsatz und Rohertrag drastisch unter Plan und Vorjahr", hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" gemeldet. Prognosen, wonach die Verluste 2007 auf 145 Millionen Euro steigen könnten, wiesen die Unternehmenskreise zurück.
Schon vor Monaten hatte Arbeitsdirektor Stephan Schelo, Ex-Chef der Spar Handels AG, von einem drohenden Verlust von insgesamt 150 Millionen Euro gesprochen. Für 2007 rechnete er in den Sparten SB-Warenhaus und Baumärkte mit einem Verlust von mehr als 117 Millionen Euro; 2006 sollte sich das Minus auf 38 Millionen Euro addieren.
Marktkauf will laut Arbeitnehmerseite 520 Vollzeitstellen in den Märkten sowie 300 weitere in der Zentrale streichen.
Quelle: ntv.de