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Gebremstes Wachstum 2009 Mauer Ausblick im Export

Der deutsche Groß- und Außenhandel erwartet im nächsten Jahr ein deutlich gebremstes Wachstum und ein Ende des Beschäftigungsaufbaus. Der Präsident des Branchenverbands BGA, Anton Börner, forderte die große Koalition vor diesem Hintergrund dazu auf, Unternehmen und Bürger bei Steuern und Abgaben zu entlasten.

Börner schlug vor, den Solidaritätszuschlag auf die Einkommen- und Körperschaftssteuer abzuschaffen. Zudem sollte der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung von derzeit 3,3 auf 3,0 Prozent gesenkt werden. Diese Schritte könnten die schwache Binnennachfrage stützen.

"Der Staat hat einen Großteil des Aufschwungs abgeschöpft", sagte Börner. Das zeige sich an erwarteten 554 Mrd. Euro Steuereinnahmen in diesem Jahr, 102 Mrd. Euro mehr als im Jahr 2005. Davon müssten auch Arbeitnehmer und Unternehmen profitieren.

Börner rechnete vor, dass mit dem Wegfall des Solidaritätszuschlages von 5,5 Prozent auf die Steuerschuld sich die Einnahmen um etwa 12,3 Mrd. Euro verringern würden. Das sei nicht sehr viel, wenn man bedenke, dass die Finanzämter allein wegen der steigenden Steuersätze bei höherem Einkommen 2008 mehr als vier Milliarden Euro zusätzlich kassierten.

2009 keine neuen Jobs

Der Groß- und Außenhandel erwartet für 2008 die Schaffung von 13.000 Arbeitsplätzen. "Ich glaube nicht, dass wir im nächsten Jahr neue Beschäftigung aufbauen können", fügte Börner hinzu. Dafür seien die Wachstumsaussichten zu gering.

Nach einem nominalen Umsatzplus der Branche von sechs Prozent in diesem Jahr dürfte es 2009 "deutlich weniger" sein. Für die gesamte deutsche Wirtschaft rechnete der BGA im kommenden Jahr mit einem Rückgang des Wachstums "auf unter ein Prozent". Eine Rezession sei nicht in Sicht, betonte Börner.

Für das nächste Jahr fürchten die deutschen Exporteure ein spürbar schwächeres Geschäft als derzeit. "Es wird deutlich weniger als 2008", sagte der BG-Präsident Börner. Für 2008 geht der Verband weiter von einem Exportzuwachs von sechs Prozent aus. Eine konkrete Schätzung für 2009 wollte Börner nicht abgeben.

Beim Euro-Kurs erwartet Börner keine Trendwende hin zu einem nennenswert stärkeren Dollar. Langfristig betrachte er eine Notierung der Gemeinschaftswertung von 1,40 Dollar als Untergrenze. "Wir müssen mit einem schwachen Dollar leben", sagte Börner. Ebenfalls langfristig sollte auch der Ölpreis relativ hoch bleiben. Er rechne nicht damit, dass das Öl längerfristig unter die 100-Dollar-Marke fallen könnte.

Quelle: ntv.de

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