Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat jetzt erstmals ein umfassendes verkehrspolitisches Zukunftskonzept vorgelegt. Um zunehmenden Staus und wachsendem Güterverkehr auf den deutschen Straßen zu entgehen, sollen mit zahlreichen Anreizen mehr Transporte auf die Schiene umgelenkt werden. Das sieht der "Masterplan Güterverkehr und Logistik" vor.

"Wir werden in Zukunft den Schwerpunkt noch stärker auf umweltfreundliche Verkehrsträger wie die Schiene legen", sagte der SPD-Politiker. "Ab einer Entfernung von 200 Kilometern lohnt die Verlagerung der Güter von der Straße auf die Schiene. Deswegen setze ich mich dafür ein, die Mittel für den Kombinierten Verkehr weiter aufzustocken."

Verkehrsachsen und -knoten sollen ausgebaut, Verkehrsströme durch verbesserte Logistik eingedämmt werden. Das in jahrelanger Vorarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft erarbeitete Konzept sieht zugleich Klima- und Lärmschutz-Maßnahmen vor. Integriert sind nationale Hafen- und Flughafen-Konzepte. Die Vorhaben verlangen milliardenschwere Investitionen. Eine zentrale Steuerungsrolle wird der Lkw-Maut zukommen, die voraussichtlich in den kommenden Jahren erhöht werden soll.

"Wenn nicht umgesteuert wird, muss in Deutschland (...) mit einer Zunahme der Güterverkehrsleistung zwischen 2004 bis 2025 um 71 Prozent gerechnet werden", heißt es in dem knapp 70-seitigen Papier. "Im Straßengüterverkehr fällt dieser Anstieg mit 79 Prozent und dem Straßengüterfernverkehr mit 84 Prozent noch deutlicher aus. (...) Wo heute auf Autobahnen eine Fahrspur von Lkw genutzt wird, wären in knapp 20 Jahren zwei Spuren nötig, um das gestiegene Güteraufkommen bewältigen zu können."

Der Personenverkehr nimmt den Prognosen zufolge mit 19 Prozent in wesentlich geringerem Maße zu. Verhindert werden müsse, dass der Verkehr sich durch sein Wachstum selbst lahmlege.