Die Fluggesellschaft Air France-KLM könnte einem Medienbericht zufolge bei einem Einstieg bei der angeschlagenen Konkurrentin Alitalia nach ein paar Jahren Mehrheitseignerin werden. Air France könnte sich zunächst mit 10 bis 20 Prozent an einer umstrukturierten Alitalia beteiligen, berichtete die französische Zeitung "La Tribune".

Die französisch-niederländische Fluggesellschaft hatte jüngst mitgeteilt, bereit für eine Minderheitsbeteiligung bei Alitalia zu sein. Air France war im April mit ihrem Versuch, Alitalia zu übernehmen, am Widerstand der Gewerkschaften gescheitert. Die von der italienischen Regierung engagierte Beraterbank Intesa könnte der Air France die Option angeboten haben, Mehrheitsaktionärin bei Alitalia bis 2013 zu werden, berichtete das Blatt. Air France-KLM wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren.

Die halbstaatliche Alitalia hatte am vergangenen Freitag bei einem Gericht in Rom Gläubigerschutz beantragt und damit die Weichen für einen Verkauf gestellt. Dem Rettungsplan der Regierung zufolge kann die Airline nun aufgespalten werden: Die unrentablen Geschäftsteile sollen unter den Schutz des Konkursrechts gestellt werden.

Der gesunde Teil wird mit einer Geldspritze italienischer Investoren gemeinsam mit der Billig-Linie Air One zu einer kleineren Fluggesellschaft umgebaut. Später sollte den ursprünglichen Plänen zufolge ein internationaler Partner als Minderheitsaktionär hinzukommen. Früheren Angaben zufolge wird auch mit der Deutschen Lufthansa über eine Beteiligung gesprochen.