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Zukäufe geplant Merck bestätigt Prognose

Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat seine Prognose für das laufende Jahr trotz der Finanzkrise bekräftigt. "Wir wissen derzeit noch nicht, wie sich die Krise auf dem amerikanischen Finanzmarkt auf die Konsumentennachfrage vor allem in den USA auswirkt. Unsere bis heute vorhandenen Erkenntnisse veranlassen mich nicht, unsere Prognose zu ändern", sagte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Karl-Ludwig Kley, auf der Hauptversammlung vor rund 1100 Anteilseignern.

Merck gehe für 2008 weiter von einem Anstieg der Gesamterlöse um fünf bis neun Prozent aus. Das operative Ergebnis soll prozentual zweistellig zulegen. Insbesondere im lukrativen Geschäft mit Flüssigkristallen für Flachbildschirme und Handy-Displays sollte der Boom durch Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft und die olympischen Spiele anhalten.

Zuk äufe geplant

Merck wolle sein Wachstum auch durch weitere Übernahmen ankurbeln, bekräftigte Kley. "Wir suchen keine Akquisitionen in der Größenordnung von Serono, sondern kleinere Zukäufe." Wenn sich entsprechende Chancen ergäben, werde Merck aktiv werden. "Dazu bedarf es mehr Mut zum Risiko, als dies in früheren Jahren der Fall war", sagte der Manager. Nachdem Merck durch die Übernahme des Schweizer Biotechunternehmens Serono seine Position in den USA gestärkt habe, sei der japanische Markt eines der nächsten Ziele.

Merck hatte Serono im vergangenen Jahr für 10,2 Milliarden Euro übernommen und war damit zur Nummer eins in der europäischen Biopharmazie geworden. Der Konzern erzielt mehr als die Hälfte seines Pharmaumsatzes mit biotechnischen Produkten. Merck will aber auch seine Sparte Consumer Health Care stärken, in der das Unternehmen rezeptfreie Medikamente, Vitaminpräparate und Erkältungsmittel anbietet. "Gerade auch, um mit diesem risikoärmeren Geschäft unser Portfolio etwas auszugleichen", sagte der Merck-Chef.

2007 waren die Gesamterlöse von Merck dank Serono um 58 Prozent auf sieben Milliarden Euro geklettert. Der operative Gewinn war um 22 Prozent auf 976 Millionen Euro gestiegen.

Zwei Säulen

Kley, der seit April 2007 Vorsitzender der Geschäftsleitung ist, bekräftigte, dass Merck weiter an seinen zwei Standbeinen Pharma und Chemie festhalte. "Sie wissen, dass es bei Merck keine Chemie ohne Pharma gibt und umgekehrt. Sie kaufen die beiden also immer im Doppelpack." In der Chemie glänzt Merck vor allem mit seiner Sparte Flüssigkristalle mit Traum-Renditen von zuletzt gut 53 Prozent. Bei Flüssigkristallen ist die Firma Weltmarktführer, bekommt inzwischen aber Konkurrenz aus Fernost. "Wir sind und bleiben die Nummer eins im Geschäft", betonte Kley. Dem Wettbewerb begegne Merck mit einem innovativen Produktportfolio und hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung. Merck werde im Chemiegeschäft weiterhin überdurchschnittlich wachsen, sagte Chemievorstand Walter Zywottek.

Quelle: ntv.de

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