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Kein Erfolg bei Lungenkrebs Mercks Erbitux enttäuscht

Die US-Konzerne Bristol-Myers Squibb und Imclone haben in der Weiterentwicklung des Krebsmittels Erbitux einen Rückschlag erlitten. Das auch von der deutschen Merck KGaA vertriebene Mittel verfehlte in einer späten klinischen Studie am Menschen das vorrangige Ziel bei der Erstbehandlung von fortgeschrittenem Lungenkrebs. Die Einnahme von Erbitux bremste nicht im erwarteten Maße das Fortschreiten der Krankheit.

Für die Behandlung von fortgeschrittenem Darmkrebs, gegen den eine Standardtherapie zuvor erfolglos war, ist Erbitux bereits zugelassen. Zudem ist das Präparat für die Behandlung von fortgeschrittenem Kopf- und Halskrebs in Kombination mit einer Strahlentherapie genehmigt.

In der Phase-III-Studie wurde Erbitux in Kombination mit einem Standard-Chemotherapeutikum und Carboplatin gegen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs eingesetzt. Während das primäre Ziel nicht erreicht worden sei, habe das Medikament bei weiteren Studienzielen besser abgeschnitten. Die Daten der Studie mit mehr als 600 Patienten sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden.

Merck prüft Erbitux auf Gesamtüberlebenszeit

Merck sieht sich von den Ergebnissen nicht direkt betroffen. Man sei an der Studie nicht beteiligt gewesen, sagte ein Sprecher. Merck habe eine eigene Phase-III-Studie laufen, bei der Erbitux in Kombination mit einem Standard-Chemotherapeutikum und Cisplatin gegen die gleiche Lungenkrebs-Art erprobt wird. In dieser Untersuchung gelte die Gesamtüberlebenszeit der Patienten als primäres Ziel. Die Ergebnisse dieser Untersuchung mit rund 1100 Patienten wolle Merck im ersten Halbjahr 2008 vorstellen.

Für die beiden US-Partner von Merck ist dies nicht der erste Rückschlag in diesem Jahr mit Erbitux. Das Präparat hatte schon in einer entscheidenden klinischen Studie zur Erstbehandlung von fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs die Überlebenszeit der Patienten nicht verlängern können. Imclone vertreibt das Krebsmittel in den USA zusammen Bristol-Myers.

Die Merck-Aktie steht am Donnerstag deutlich unter Druck. Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern hatte im Jahr 1998 die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte außerhalb der USA und Kanadas von der US-Biotechfirma ImClone erworben.

Quelle: ntv.de

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