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Fortschritte bei MS-Mittel Mercks größter Hoffnungsträger

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck hat einen großen Schritt zur Zulassung des Multiple-Sklerose-Medikaments Cladribin gemacht. Merck habe in der für die Genehmigung relevanten klinischen Studie mit dem Mittel das primäre Studienziel erreicht, teilte der Darmstädter Konzern mit. Im Vergleich mit einem Placebo habe Cladribin die Schubrate bei MS-Patienten deutlich verringert. Merck will nun Mitte des Jahres in Europa und in den USA die Zulassung beantragen.

Die Nachricht gab der Merck-Aktie einen kräftigen Schub. Cladribin ist einer der größten Hoffnungsträger der Merck-Pharmasparte. Experten trauen dem Mittel Milliardenumsätze zu. Das neue Präparat wäre die erste Tablette zur Behandlung der Krankheit und würde Patienten, die bislang MS-Medikamente spritzen müssen, Vorteile bringen. "Wir sehen darin einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber den gängigen MS-Therapien mit Interferonen", kommentierte Pharmaexperte Hanns Frohnmeyer von der LBBW.

Auch andere Pharmakonzerne wie Novartis arbeiten an der Entwicklung von MS-Tabletten. Das Brokerhaus Equinet traut Cladribin Blockbuster-Status zu und rechnet mit Spitzenumsätzen von 1,2 Mrd. Euro im Jahr. Es erwartet den Marktstart 2010.

Multiple Sklerose ist eine unheilbare Erkrankung des zentralen Nervensystems. Rund 2,5 Mio. Menschen leiden weltweit daran. Zur Behandlung von MS hat Merck bereits das Medikament Rebif auf dem Markt, das 2007 mit einem Umsatz von 1,22 Mrd. Euro zu seinen wichtigsten Arzneimitteln zählt.

Unlängst hatte Merck vom britischen Biopharmazie-Unternehmen Apitope die Rechte zur Entwicklung und Vermarktung des MS-Wirkstoffs "ATX-MS-1467" übernommen.

Quelle: ntv.de

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