Schlimmer als befürchtet Merrill Lynch schreibt ab
17.04.2008, 13:08 UhrDie weltgrößte Investmentbank Merrill Lynch hat in Folge der Kreditkrise im ersten Quartal des Jahres erneut einen Milliardenverlust verbucht. Wie das US-Institut mitteilte, betrug der Verlust in den ersten drei Monaten des Jahres 1,97 Mrd. US-Dollar oder 2,19 US-Dollar je Aktie. Analysten hatten mit 1,96 US-Dollar je Aktie gerechnet. Im Vorjahresquartal hatte die Bank unter dem Strich noch 2,16 Mrd. US-Dollar verdient.
Angesichts der Krise gab Merrill Lynch den Abbau von 4000 Stellen bekannt. Wegen der Umstrukturierungen erwartet das Institut für das zweite Quartal Mehrbelastungen von 350 Mio. Dollar. Merrill Lynch hat im Zuge der Kreditkrise bislang bereits 24 Mrd. Dollar an schlecht besicherten Krediten abschreiben müssen.
Merrill Lynch trägt mit den Verlusten klar die rote Laterne unter den Investmentbanken. Im Gegensatz zum Wettbewerber Bear Stearns blieb ihr allerdings ein Notverkauf wegen Liquiditätsproblemen erspart. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen wegen der massiven Probleme den Chef ausgewechselt. Der erst seit Dezember amtierende Konzernchef John Thain verschaffte der Bank Finanzspritzen von mehr als zwölf Mrd. US-Dollar unter anderem von ausländischen Staatsfonds.
Quelle: ntv.de