Streit um Altersteilzeit Metaller-Gespräche vertagt
19.06.2008, 12:00 UhrDie Verhandlungen über eine neue Regelung für Altersteilzeit in der Metall- und Elektroindustrie sollen am Montag fortgesetzt werden. Auf diesen mittlerweile sechsten Verhandlungstermin einigten sich die Gewerkschaft IG Metall und der Arbeitgeberverband Südwestmetall am Donnerstag in Stuttgart. Die fünfte Verhandlungsrunde war in der Nacht zu Donnerstag ohne Annäherung abgebrochen worden.
Bislang beharren die Tarifparteien auf ihren Forderungen. Die Arbeitgeber wollen den vorzeitigen Wechsel älterer Arbeitnehmer in die Rente wegen Fachkräftemangel beschränken, die Gewerkschaft will das vorzeitige Ausscheiden Älterer aus dem Erwerbsleben hingegen vor allem für Geringverdiener attraktiver machen und ausweiten. Die finanzielle Unterstützung von Altersteilzeit-Beschäftigten durch die Bundesanstalt für Arbeit endet nächstes Jahr. Einigkeit herrscht zwischen den Tarifparteien bislang nur darin, dass eine neue Regelung zur Altersteilzeit gefunden werden soll.
Die IG Metall droht mit einer Ausweitung der bundesweiten Warnstreiks, die seit Anfang Juni zu Produktionsausfällen bei Autoherstellern, Maschinenbauern und Zuliefern führen. Weitere Verhandlungen machten nur Sinn, wenn substanzielle Fortschritte möglich seien, sagte IG-Metall-Bezirkschef Jörg Hofmann. Die IG Metall behalte sich vor, den nächsten Verhandlungstermin am Montag platzen zu lassen. Für Dienstag oder Mittwoch will die Gewerkschaft die große Tarifkommission einberufen, um das weitere Vorgehen zu beschließen.
Für Donnerstag waren Arbeitsniederlegungen und Protestaktionen unter anderem bei Opel in Bochum und bei Bosch Rexroth in Stuttgart organisiert. IG Metall und der Arbeitgeberverband Südwestmetall hatten ursprünglich geplant, bis Ende Juni einen Pilotabschluss für die gesamte Branche mit ihren rund 3,5 Mio. Beschäftigten zu finden. Dieser Zeitplan droht zu kippen. Im Spätsommer beginnt die nächste Lohntarifrunde für die Branche.
Quelle: ntv.de