Bewährungsfrist für Real Metro macht Gewinn
29.04.2008, 14:22 UhrDer Handelskonzern Metro gibt seiner renditeschwachen Supermarktkette Real eine letzte Chance. Preissenkungen und eine Imagekampagne sollen die vor einiger Zeit von einem Gammelfleisch-Skandal erschütterte Sparte wieder in die Spur bringen. Zugleich fordert Metro-Chef Eckhard Cordes allerdings Einbußen von den Real-Beschäftigten. Er bekräftigte, dass bis zu 40 weitere Filialen abgegeben werden könnten.
Cordes hat den deutschen Real-Märkten eine Schonfrist von zwei Jahren eingeräumt, um auf eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von drei Prozent zu kommen. Mit der jüngsten Entwicklung von Real zeigte sich Cordes zufrieden. Zwar ging der Umsatz der Supermarktkette im Inland im ersten Quartal um fast ein Prozent auf 2,12 Milliarden Euro zurück. Dies lag aber daran, dass Real vor Jahresfrist noch 27 Standorte mehr hatte.
Um diese Verkaufsflächenminderung bereinigt stieg der Umsatz um 3,7 Prozent. Zugleich wurde der Verlust vor Zinsen und Steuern um fünf auf 40 Millionen Euro reduziert.
Osteuropagesch äft kurbelt Wachstum an
Metro fährt derweil die Früchte seiner Auslandsexpansion ein. Wachstumstreiber sind insbesondere die Geschäfte Osteuropa und Asien. Der Auslandsumsatz stieg im ersten Quartal um zwölf Prozent auf 9,3 Milliarden Euro und macht nun fast 60 Prozent der Konzernerlöse aus. Am hart umkämpften Heimatmarkt betrug das Wachstum lediglich 0,9 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro.
Der Konzerngewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg um 13,8 Prozent auf 152 Millionen Euro. Wegen nachteiliger Währungseffekte blieb unter dem Strich allerdings ein geringer Verlust von vier Millionen Euro nach einem Minus von einer Million Euro vor Jahresfrist.
Für das Gesamtjahr rechnet Deutschlands größter Einzelhandelskonzern weiter mit einem Umsatzplus von über sechs Prozent. Das Ebit soll vor Sondereffekten um sechs bis acht Prozent zulegen.
Die zum Konzern gehörenden Elektronikmärkte Media Markt und Saturn konnten im Auftaktquartal nur wegen neuer Filialen zulegen, flächenbereinigt kam es zu einem Umsatzrückgang. Dies führte Metro auf eine deutliche Drosselung des Werbeaufwands zurück. Das deutsche Warenhausgeschäft (Galeria Kaufhof) wurde durch eine geringere Zahl von Verkaufstagen und einen schleppenden Textilverkauf infolge des kalten Wetters beeinträchtigt. Der Quartalsumsatz der Sparte ging um 1,3 Prozent zurück, zugleich jedoch wurde der operative Verlust um zwei Millionen Euro zurückgefahren. Cordes hat Kaufhof zum Verkauf gestellt, sieht sich aber nicht unter Zeitdruck.
Quelle: ntv.de