Meldungen

Auch Investmentlegenden irren Mieses Jahr für Buffett

Die Wirtschaftskrise hat dem legendären US-Investor Warren Buffett das bisher schlechteste Jahr beschert. Seine Firma Berkshire Hathaway schaffte es am Jahresende nur knapp in die schwarzen Zahlen. Das Nettoergebnis brach im vierten Quartal um 96 Prozent auf 117 Mio. US-Dollar ein.

Die Einnahmen fielen um zwölf Prozent auf 24,59 Mrd. US-Dollar. Angesichts heftiger Verluste mit Derivat-Geschäften sank der Nettowert von Berkshire Hathaway im vierten Quartal um 10,9 Mrd. US-Dollar. Im Gesamtjahr rutschte der Gewinn um 62 Prozent auf rund fünf Mrd. US-Dollar ab - das schlechteste Ergebnis seit 2002. Die Einnahmen sanken um neun Prozent auf 107,8 Mrd. US-Dollar. Die Aktien von Berkshire verloren an der New Yorker Börse innerhalb der vergangenen zwölf Monate 44 Prozent ihres Wertes.

"Dummheiten"

Buffett gab in dem Jahresrückblick Fehler zu - er habe "einige Dummheiten gemacht". So habe er völlig falsch gelegen, was die Entwicklung der Ölpreise angeht, die von einem Rekordhoch bei 150 US-Dollar je Barrel (159 Liter) Mitte 2008 auf derzeit etwa 44 US-Dollar einbrachen. Die Folge der Fehleinschätzung: Buffett baute die Beteiligung an dem Ölkonzern ConocoPhillips aus - auch noch nahe der Ölpreishochs, als die Aktie besonders teuer war. Seitdem ist sie drastisch gefallen.

Wenig Glück brachte Buffett auch die Investition von 244 Mio. US-Dollar in zwei irische Banken, die in dem Moment "billig wirkten". Zum Jahresende musste Berkshire Hathaway die Beteiligung auf den Marktwert von nur noch 27 Mio. US-Dollar abschreiben. Auch mit den Investitionen von insgesamt 14,5 Mrd. US-Dollar in den Mischkonzern General Electric und in die Bank Goldman Sachs ging Buffett hart ins Gericht. Er habe dafür unter anderem Anteile an den Konsumgüter-Herstellern Procter & Gamble und Johnson & Johnson verkauft, "die ich lieber behalten hätte", räumte Buffett ein.

Buffett bleibt skeptisch

Der 78-jährige Buffett genießt einen legendären Ruf, weil er in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder ein Gespür für gute Investitionen bewies. Für das laufende Jahr sieht er aber keine Möglichkeit, vorherzusagen, ob der Aktienmarkt nach oben oder unten gehen werde. Er fürchte, dass eine deutliche wirtschaftliche Erholung noch jahrelang auf sich warten lasse, schrieb Buffett in einem Brief an die Anteilseigner seiner Investmentfirma. Die Wirtschaft werde in diesem Jahr und wahrscheinlich noch lange darüber hinaus im Schlamassel steckenbleiben. Er zeigte sich dennoch davon überzeugt, dass die USA im Laufe der Zeit dem Abwärtstrend widerstehen werden.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen