Ohne Wandel wirkungslos Milliarden für Autobauer
25.09.2008, 12:16 UhrDie Milliardenhilfe für die US-Autoindustrie wird aus Sicht des deutschen Autoverbands VDA ohne einen tiefgreifenden Wandel der Branche wirkungslos bleiben. "Wenn die amerikanische Autoindustrie ihre strukturellen Probleme nicht löst, helfen alle Subventionen nichts", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann am Rande der Messe IAA Nutzfahrzeuge in Hannover.
Das US-Repräsentantenhaus hatte am Vortag einer Initiative zugestimmt, die den Autobauern zinsgünstige Kredite in Höhe von bis zu 25 Mrd. Dollar in Aussicht stellt. Mit der Zustimmung des Senats wird in Kürze gerechnet, mit der Unterzeichnung durch US-Präsident George W. Bush noch vor dem 1. Oktober.
Sollten das Gesetzesvorhaben in Kraft treten, wäre dies der erste staatliche Eingriff in die US-Autoindustrie seit der Milliarden-Rettung von Chrysler im Jahr 1980. Die Autobauer leiden derzeit unter der Kaufzurückhaltung der Verbraucher und unter Schwierigkeiten bei der Kreditbeschaffung im Zuge der Finanzkrise.
Das industrielle Herz der USA
Von dem Programm profitieren dürften vor allem die drei großen US-Hersteller General Motors, Ford und Chrysler, die in der Vergangenheit stark auf spritschluckende Geländewagen gesetzt haben. Da sich wegen der gestiegenen Benzinpreise die Nachfrage rasant hin zu sparsameren Modellen verschoben hat, stehen sie unter besonders großem Druck, ihre Produktion umzustellen. Den Autobauern zufolge könnten ohne Hilfen Zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr sein.
Quelle: ntv.de