Mehr Aussagekraft Moody's will aufklären
17.12.2007, 20:51 UhrDie Ratingagentur Moody's will Anleger künftig besser über die Aussagekraft ihrer Bonitätsnoten aufklären. Das sagte der Europa-Chef der Agentur, Frederic Drevon, der "Financial Times Deutschland". Im Gespräch sind zusätzliche Angaben für den Anleger über die Haltbarkeit von Ratings für strukturierte Produkte. "Wir haben über einen Service diskutiert, der Hinweise darauf gibt, wie stabil ein Rating ist, sagte Drevon.
Im Zuge der Finanzmarktkrise hatte sich gezeigt, dass Verbriefungen, also Produkte, in denen unterschiedliche Kreditrisiken gebündelt werden, anders reagieren als Firmenanleihen. Die Unterschiede waren nicht allen Anlegern bekannt. "Historisch gesehen sind Ratings für strukturierte Produkte stabiler, aber wenn sie sich verändern, dann in einem größeren Ausmaß, sagt Drevon.
Das Instrument soll Informationen darüber liefern, wie schwankungsanfällig eine Bonitätsnote ist und wie sensibel sie auf Veränderung bestimmter Annahmen reagiert, erläuterte er das Konzept. Die Chancen für eine Einführung solcher Zusatzinformationen seien gut. Mit einer endgültigen Entscheidung sei aber nicht vor 2008 zu rechnen.
Damit greift Moody's Vorschläge auf, die unter anderem die Bank of England ins Gespräch gebracht hatte. Ihre Idee waren Ratinginstrumente, die Aussagen über Marktliquidität, Ratingstabilität und die Gewissheit, mit der eine Bonitätsnote gemacht wurde, treffen. Viele Anleger hatten Ratings schon bisher mehr zugetraut als lediglich Aussagen über Ausfallwahrscheinlichkeiten, was aber nicht zutrifft.
Quelle: ntv.de