Attacke gegen Spekulanten Morgan-Chef sauer
18.09.2008, 13:49 UhrDie immer stärker in den Sog der Finanzkrise geratene US-Investmentbank Morgan Stanley hat Spekulanten scharf angegriffen. Sie seien schuld am zuletzt heftigen Absturz von Morgan Stanley an der Börse, schrieb Konzernchef John Mack laut US-Medien in einer internen E-Mail an die Mitarbeiter. "Es gibt keine vernünftige Basis für diese Bewegungen unserer Aktie", betonte Mack mehreren Berichten zufolge.
Morgan Stanley prüft wegen des Kursverfalls Medien zufolge bereits eine rettende Fusion mit einem anderen Finanzhaus. Auch die größte US-Investmentbank Goldman Sachs gerät durch den sinkenden Börsenwert immer stärker unter Druck. Selbst zuletzt besser als erwartete Quartalszahlen der beiden letzten verbliebenen großen US-Investmentbanken hatten ihre steile Talfahrt an den Aktienmärkten nicht stoppen können.
Ein dramatischer Einbruch an der Börse trieb allein in der laufenden Woche bereits drei große US-Finanzhäuser in dramatische Rettungsaktionen oder gar in die Insolvenz: die Investmentbanken Lehman Brothers und Merrill Lynch sowie den Versicherungsriesen AIG.
Die US-Börsenaufsicht SEC verschärfte erst am Mittwoch die Vorschriften für Wetten auf fallende Kurse drastisch. Auch die Kontrolleure machen bestimmte extreme Praktiken von Spekulanten für die Kursstürze verantwortlich.
Unterschlupf gesucht
Morgan Stanley ist in Vorgesprächen über eine Übernahme durch die Bank Wachovia. Daneben berichtete der Sender CNBC, Morgan Stanley sei in Gesprächen mit der von China kontrollierten Bank CITIC. Von Morgan Stanley gab dazu zunächst keine Stellungnahme ab.
Die Kontakte zwischen Morgan Stanley und Wachovia sind den Informationen zufolge noch in einem sehr frühen Stadium. Morgan Stanley prüfe auch andere Optionen, hieß es.
Analysten und Investoren sind allerdings skeptisch, ob eine Verbindung dieser Geldhäuser sinnvoll ist, da beide von der Finanzkrise mitgenommen sind. "Zweimal minus macht nicht plus", sagte ein Fondsmanager.
Quelle: ntv.de