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Stromnetz vakant Morgan Stanley sondiert

Die US-Investmentbank Morgan Stanley nimmt die deutschen Hochspannungsnetze ins Visier. "Wir schauen uns die auf den Markt kommenden deutschen Übertragungsnetze genau an", sagte Markus Hottenrott, der das Europa-Geschäft des Fonds verantwortet. Bei größeren Investments sei auch die Beteiligung an Käufer-Konsortien denkbar. "Infrastruktur-Investitionen sind ein Teamsport", betonte der Investmentbanker.

Nach dem Energiekonzern Eon kündigte auch der Versorger Vattenfall Europe den Verkauf seiner großen Stromnetze in Deutschland an. Die Veräußerung an einen "seriösen und finanzstarken Investor" könne in der ersten Jahreshälfte 2009 abgeschlossen sein. Branchenexperten schätzen den Wert auf 900 Mio. Euro.

Infrastruktur als Geldanlage im Trend

Morgan Stanley hat insgesamt vier Mrd. Dollar für weltweite Infrastrukturinvestitionen eingesammelt. Neben der Energiebranche seien auch Transport-, Telekommunikations- und soziale Infrastruktur wie Krankenhäuser attraktive Ziele, sagte Hottenrott. Schwerpunkt der Investments sollten Europa sowie Nord- und Südamerika sein. "Wir investieren in der Regel 75 bis 300 Mio. Euro Eigenkapital plus Fremdkapital." Angepeilt sei über das Portfolio hinweg eine jährliche Rendite von zwölf bis 15 Prozent. Dies liegt unter dem Niveau, das Beteiligungsgesellschaften wie Blackstone anstreben. Deren Investitionen weisen allerdings ein höheres Risiko auf. Die Rendite wird oft über eine stärkere Verschuldung nach oben getrieben.

Infrastruktur-Anlagen erleben seit einiger Zeit wegen der Privatisierungswelle einen Boom. Experten erwarten in den kommenden Jahren Hunderte Mrd. Dollar an Investitionen in Flughäfen, Mautstraßen, Stromnetze, Kabelnetze, Krankenhäuser und andere Versorgungsbereiche. Anleger schätzen die vergleichsweise stabilen Einnahmen dieser Investments bei relativ geringem Risiko. "Infrastrukturinvestments sind aber nicht gleichzusetzen mit komplett risikolosen Investments", warnte Carsten Dentler, Co-Investmentbanking-Chef von Morgan Stanley in Deutschland. So gebe es immer politische Unwägbarkeiten oder nicht beeinflussbare Negativfaktoren wie den hohen Benzinpreis.

Quelle: ntv.de

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