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Harter Preiskampf Motorola rutscht ins Minus

Der weltweit zweitgrößte Mobiltelefonhersteller Motorola hat wegen eines schwachen Handy-Geschäfts im ersten Quartal 2007 einen Verlust verbucht. Besonders in Europa und den Schwellenländern war der Absatz schlecht. Das US-Unternehmen litt unter harten Preiskämpfen mit Branchenführer Nokia und anderen Konkurrenten. Das Geschäft der Mobilgeräte-Sparte sei "nicht akzeptabel", sagte Konzernchef Ed Zander am Mittwoch in Schaumburg (US-Bundesstaat Illinois).

Dagegen stieg der Umsatz im Unternehmensgeschäft, in der Netzwerksparte sowie in der Unterhaltungselektronik kräftig. Motorola durchforstet momentan seine Produktpalette und versucht mit Entlassungen und Sparmaßnahmen das Rad herumzuwerfen.

Der Telekommunikationshersteller wies für die ersten drei Monate einen Verlust von 181 Mio. US-Dollar (133 Mio Euro) oder acht Cent je Aktie aus gegenüber einem Gewinn von 686 Mio. US-Dollar oder 28 Cent je Aktie im ersten Quartal des Vorjahres. Es gab Sonderbelastungen von elf Cent je Aktie.

Der Umsatz fiel um zwei Prozent auf 9,4 Mrd. US-Dollar, wobei es in der Handy-Sparte einen massiven Umsatzrückgang von 15 Prozent auf nur noch 5,4 Mrd. US-Dollar gab. Motorola lieferte im ersten Quartal 45,4 Mio. Handys aus. Bei der Handy-Sparte fiel ein operativer Verlust von 260 Mio. US-Dollar an gegenüber einem Gewinn von 702 Mio. US-Dollar im ersten Quartal 2006. Motorola führte den niedrigeren Umsatz und die Verluste auf den geschrumpften Absatz, vor allem in den Schwellenländern und Europa zurück. Der globale Handy-Marktanteil habe in der Berichtszeit bei 17,5 Prozent gelegen.

Motorola erwartet für das zweite Quartal einen gegenüber den vorangegangen drei Monaten stagnierenden Umsatz und unter Ausklammerung von Sonderfaktoren einen Gewinn von zwei bis drei Cent je Aktie. Das Unternehmen geht für das zweite Halbjahr von einer graduellen Besserung beim Umsatz und den Margen aus und will für das Gesamtjahr einen Gewinn in ungenannter Höhe ausweisen.

Motorola beschleunigt auch den Rückkauf eigener Aktien im Gesamtwert von zwei Mrd. US-Dollar. In weniger als zwei Jahren habe man bereits 7,5 Mrd. US-Dollar für den Aktienrückkauf aufgewendet. Die Gesellschaft befindet sich auch unter starkem Druck des Großaktionärs und Investors Carl Icahn, rasch einen geschäftlichen Umschwung zu erzielen und mehr für die Aktionäre zu tun.

Quelle: ntv.de

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