Ängste bei Hapag-Lloyd NOL fürchtet Widerstand
20.08.2008, 07:16 UhrDie singapurische Containerreederei Neptune Orient Lines (NOL) ist Ängsten für den Fall einer Übernahme des deutschen Konkurrenten Hapag-Lloyd entgegengetreten. "Ich bin ein persönliches Beispiel dafür, wie man zwei Unternehmen zusammenführen und aus ihren Stärken Nutzen ziehen kann", sagte NOL-Chef Ron Widdows der "Financial Times".
Dabei verwies auf das Beispiel der US-Reederei American President Lines (APL), die 1997 von NOL aufgekauft worden war. Widdows selbst war durch die Fusion zu dem singapurischen Konzern gekommen, der den Markennamen APL heute für sein Kerngeschäft mit Containern verwendet.
"APL wurde von einem ausländischen Konzern als Unternehmen übernommen, das seinerzeit eine 150-jährige Geschichte hatte und für seine Beschäftigten mit vielen der selben Emotionen und Ängste hinsichtlich eines Verkaufs ins Ausland verbunden war", sagte Widdows mit Blick auf Bedenken der Hapag-Lloyd-Mitarbeiter gegen die Avancen von NOL.
"Tatsache ist, dass es APL heute nicht mehr geben würde, wenn sie nicht von NOL gekauft worden wäre." Auch die Marke APL sei erhalten geblieben, weil NOL sich gut überlegt habe, wen sie kaufe.
Proteste in Berlin
Am Mittwoch hatten in Berlin rund 400 Beschäftigte von Hapag-Lloyd gegen einen Verkauf der zum Tui-Konzern gehörenden Traditionsreederei demonstriert. Die Belegschaft fürchtet Stellenstreichungen und den Abbau von Mitbestimmungsrechten.
Die zu 66 Prozent im Besitz von Singapurs Staatsfonds Temasek Holdings befindliche NOL gilt neben einem Bieterkonsortium aus Hamburg als aussichtsreichster Kandidat für die Übernahme von Hapag Lloyd.
Quelle: ntv.de