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Spuren der Krise NOL streicht 1000 Stellen

Die Reederei Neptune Orient Lines (NOL) aus Singapur streicht wegen einem "noch nie dagewesenen" Geschäftseinbruch 1000 Stellen. Die meisten Jobs würden in Nordamerika eingespart, wo die Kosten am höchsten seien, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt arbeiten rund 11.000 Menschen weltweit für die NOL. Diese und andere Maßnahmen seien nötig, weil im Containergeschäft ein scharfer und anhaltender Geschäftseinbruch zu erwarten sei.

Das Unternehmen will deshalb seine US-Zentrale aus Oakland in Kalifornien an einen billigeren Standort verlegen und plant auch in Europa und Asien Restrukturierungen. Die Reederei hatte im vergangenen Monat angekündigt, dass sie die Kapazität auf der Route Asien-Europa um 25 Prozent einschränken werde, die auf der innerpazifischen Route um 20 Prozent.

Die Bedingungen auf den Märkten seien "beispiellos" in der Branche, erklärte NOL-Chef Ron Widdows. "Das Umfeld ist so negativ wie nie zuvor in der Geschichte dieser Industrie." Der Gewinn von NOL war im dritten Quartal um 83 Prozent gefallen. Eine Erholung im Containergeschäft sei nicht in Sicht und die Schwierigkeiten könnten sich über Jahre hinziehen, teilte die Reederei mit. In den vergangenen Wochen habe sich die Lage noch einmal deutlich verschlechtert. Die Aussicht auf Gewinne im nächsten Jahr seien düster.

NOL hatte in diesem Jahr ein Übernahmeangebot für Hapag-Lloyd, der fünftgrößten Containerreederei der Welt, vorgelegt. Der asiatische Konzern zog dann aber sein Angebot Anfang Oktober zurück. Widdows hatte bereits zu diesem Zeitpunkt auf eine Eintrübung in der bisher erfolgsverwöhnten Containerschifffahrt hingewiesen. Hohe Rohstoff- und Ölpreise fielen zusammen mit niedrigen Frachtraten und wachsenden Kapazitäten an Schiffen, die noch in besseren Zeiten bestellt worden waren.

Die Tui-Tochter Hapag-Lloyd ging danach an eine Hamburger Investorengruppe um den Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne. Der Preis für sämtliche Anteile betrug 4,45 Milliarden Euro. Die Stadt Hamburg unterstützte den Kauf mit 484 Millionen Euro, damit die Reederei aus Singapur nicht zum Zuge kommen konnte. Unmittelbar nach Bekanntgabe des Geschäfts hatte Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt eine Jobgarantie für die Beschäftigten ausgesprochen.



Quelle: ntv.de

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