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Magna verschiebt Entscheidung Nächste Runde im Opel-Poker

Magna hat mit GM bereits eine Grundsatzvereinbarung für einen Einstieg bei dem Rüsselsheimer Traditionsunternehmen geschlossen.

Magna hat mit GM bereits eine Grundsatzvereinbarung für einen Einstieg bei dem Rüsselsheimer Traditionsunternehmen geschlossen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Gespräche zwischen Magna und der Opel-Muttergesellschaft General Motors (GM) über eine Übernahme von Opel verlaufen offenbar schleppend. Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet einem Zeitungsbericht zufolge damit, dass die Verhandlungen zur Rettung von Opel über die kommende Woche hinaus andauern werden. Damit erhalten die Spekulationen über ein Scheitern der Übernahmepläne neue Nahrung.

Der anvisierte Vertragsabschluss zwischen der Opel-Muttergesellschaft General Motors und dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna bis zum 15. Juli werde mittlerweile als unrealistisch eingestuft, berichtet die "Bild" und beruft sich dabei auf Ministeriumskreise. "Die Wahrscheinlichkeit, dass nächste Woche ein Vertrag unterzeichnet wird, ist sehr gering", wird eine "mit den Vorgängen vertraute" Person zitiert. Es seien weiterhin viele Details ungeklärt. Ein Ministeriumssprecher wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

Noch am Donnerstag hatte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bekräftigt, dass Magna und GM in der nächsten Woche einen Vertrag unterschreiben wollten. Allerdings sähen Bundesregierung und Bundesländer, dass noch Hausaufgaben gemacht werden müssten und dass es andere Interessenten gebe, sagte er. Magna hat mit GM bereits eine Grundsatzvereinbarung für einen Einstieg bei dem Rüsselsheimer Traditionsunternehmen geschlossen. Der chinesische Autobauer BAIC versucht jedoch mit einer späten Offerte, doch noch den Zuschlag zu erhalten.

GM spielt auf Zeit

Der "Automobilwoche" zufolge hat sich Magna zuletzt über die Führung von GM beklagt.  Bei den Verhandlungen über die Zukunft von Opel trete sie hochnäsig auf und strapaziere die Geduld der Interessenten, heißt es unter Berufung auf das Umfeld von Magna. Magna-Gründer Frank Stronach und sein Co-Chef Siegfried Wolf seien bei direkten Gesprächen mit der GM-Führung in Detroit auf wenig Kompromissbereitschaft gestoßen. Das Europa-Geschäft von GM war mit staatlicher Milliardenhilfe vor der GM-Insolvenz abgetrennt und in die Hände einer Treuhand gegeben worden. GM hatte am Freitag die Insolvenz entlassen und ist mehrheitlich in Staatsbesitz.

Die Verhandlungen gerieten zu einem Zeitpunkt ins Stocken, an dem sich die Opel-Mutter General Motors wieder im Aufwind sehe und das Ende der Insolvenz bekannt gegeben habe, hieß es weiter. Für Magna wird laut "Automobilwoche" ein Einstieg bei Opel durch die Verzögerungen letztlich teurer und das Risiko höher. "An jedem Tag ohne Entscheidung wird Geld verbrannt" zitierte das Blatt den Vize-Chef von Magna, Siegfried Wolf.

Betriebsrat zuversichtlich

Verzögerungen bei den Verhandlungen zwischen GM und Magna sollten nach Ansicht von Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz nicht überbewertet werden. "Es kann im Endspurt sein, dass der Abschluss noch um zwei bis drei Tage verschoben wird", sagte Franz dem "Tagesspiegel am Sonntag". Dies sei "nichts Besorgniserregendes". Einige Dinge seien noch zu klären, sagte Franz, ohne Details zu nennen. Es sei äußerst kompliziert, mit den Amerikanern Verträge zu machen. Franz ist überzeugt, dass ein Abschluss mit Magna zustande kommt. "Es gibt auch keine Alternative", betonte er.

Unterdessen gibt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) gibt dem chinesischen Autobauer BAIC keine Chance im Ringen um die Zukunft von Opel. Das asiatische Unternehmen sei zu klein, um eine Übernahme des hiesigen Autoproduzenten stemmen zu können, sagte der Regierungschef  bei einer Opel-Betriebsversammlung in Kaiserslautern.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/AFP

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