Siemens-Chef Peter Löscher und der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme wollen Presseberichten zufolge den geplanten Konzernumbau zu einem personellen Neuanfang an der Führungsspitze nutzen. Die Verjüngung des Vorstands soll auf der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch entschieden werden, berichten die "Süddeutsche Zeitung" und "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihren Samstagausgaben. Siemens wollte sich zu den Berichten nicht äußern.

Hintergrund sei die geplante Reduzierung der Konzernstruktur auf drei Großbereiche zum Jahreswechsel, heißt es. Demnach soll Ex-VDO-Chef Wolfgang Dehen im Führungsgremium künftig den Bereich Energie verantworten, Europachef Heinrich Hiesinger den Bereich Industrie und Medizintechnikchef sowie Erich Reinhardt den Bereich Gesundheit. Neuer Personalvorstand werde Siegfried Russwurm.

Im Vorstand bleiben laut "FAZ" neben Löscher auch die Manager Joe Kaeser (Finanzen), Hermann Requardt (Technologie) und Peter Solmssen (Compliance).

Aus Kreisen des Aufsichtsrats verlautete der "SZ" zufolge allerdings, die Neubesetzung der Vorstandsposten stünde noch unter dem Vorbehalt der Korruptionsaufklärung durch die externen Ermittler der US-Kanzlei Debevoise. Dagegen schreibt die "FAZ", die Berufungen in den Vorstand dürften nur eine Formsache sein. Für die Personalien gebe es eine gemeinsame Basis der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite.