Militärtransporter kommt später Neue Verzögerungen bei Airbus
17.10.2007, 10:27 UhrNach den Schwierigkeiten beim A380 verschiebt Airbus auch die Auslieferung seines neuen Militärtransporters A400M. Eigentlich wollte Airbus das Flugzeug ab Oktober 2009 ausliefern, nun müssen die Kunden mindestens sechs Monate länger warten, wie die Muttergesellschaft EADS am Mittwoch mitteilte. Zudem räumte EADS ein, dass eine weitere Verzögerung um noch mal sechs Monate nötig werden könnte. Zu den finanziellen Auswirkungen äußerte sich EADS noch nicht. Diese sollen im Rahmen der Neunmonatsergebnisse Anfang November bekanntgegeben werden. Die Entwicklung des A400M kostet 20 Mrd. Euro. Insgesamt wurden 192 der Transportmaschinen bestellt, darunter 60 von Deutschland.
Die insgesamt fast zweijährige Verzögerung beim A380 kostete Airbus bereits Mrd. und stürzte den Konzern in eine schwere Krise. Erst am Montag hatte Singapore Airlines den ersten A380 in Empfang nehmen können. Grund für die Lieferschwierigkeiten waren Probleme beim Einbau der umfangreichen Verkabelung. Beim A400M liegen die Verzögerungen nach Angaben von EADS an der "langsamen Triebwerksentwicklung". Der A400M hat vier Propellertriebwerken, die zu den größten ihrer Art gehören. Airbus hatte bereits Probleme bei der Aufhängung der Triebwerke eingeräumt. Zudem gebe es Verzögerungen in der Systementwicklung sowie dem Testflugprogramm, das sich deutlich von dem eines zivilen Airbus-Flugzeugs unterscheide.
Derzeit wird der erste A400M in der Endmontagelinie im spanischen Sevilla fertiggestellt. Der Erstflug ist nun für Sommer 2008 geplant. Der Markt reagierte anders als auf die letzte Verschiebung des A380 kaum auf die Nachricht. Die EADS-Aktie gab in Paris lediglich um 0,3 Prozent auf knapp 23 Euro nach. Die verspätete Auslieferung des A400M war keine Überraschung mehr, nachdem der Erstflug bereits verschoben wurde und EADS-Chef Louis Gallois bereits im August in einem Reuters-Interview angedeutet hatte, dass der Auslieferungsplan für den Militärtransporter wohl nicht zu halten sei.
Quelle: ntv.de