Weiter als erwartet Nike macht einen Satz
20.12.2007, 06:38 UhrDer weltgrößte Sportartikelhersteller Nike hat im abgelaufenen Quartal seinen Gewinn überraschend deutlich gesteigert. Vor allem eine große Nachfrage in Lateinamerika und Europa sowie ein gutes Geschäft mit Sportschuhen auf dem Heimatmarkt bescherten dem Konkurrenten von Adidas und Puma einen Gewinnanstieg von zehn Prozent auf 359,4 Mio. US-Dollar.
Auch der Umsatz legte im zweiten Geschäftsquartal bis Ende November unerwartet kräftig um 14 Prozent auf 4,34 Mrd. US-Dollar zu, womit Nike dem zuletzt eher schwachen Trend im Einzelhandel trotzen konnte. Analysten und Anleger zeigten sich erfreut: Der Aktienkurs kletterte nachbörslich um mehr als drei Prozent.
"Wir machen nun viel mutigere und aggressivere Schritte mit dem gesamten Produktangebot als noch in den vergangenen Jahren", sagte Nike-Chef Mark Parker zu dem am Mittwochabend vorgelegten Zahlenwerk. Am stärksten legte der Umsatz in Lateinamerika mit 19 Prozent zu - dicht gefolgt von Europa mit 18 Prozent und der Asien-Pazifik-Region mit 17 Prozent. Auf dem US-Markt kletterte der Umsatz immerhin noch um sieben Prozent, wobei das gute Geschäft mit Sportschuhen (plus zwölf Prozent) eine schwächere Entwicklung bei Bekleidung (minus drei Prozent) auffing.
"Das Wachstum beim Umsatz war großartig", sagte Analystin Sara Hasan von McAdams Wright Ragen. Gerade beim Erlös seien die Anleger nervös gewesen, weil der Einzelhandel zuletzt nicht so gelaufen sei wie erhofft. Den Rückgang bei der Bekleidung führte Susquehanna-Financial-Analyst John Shanley vor allem auf Erfolge des kleineren Rivalen Under Armour zurück, der seinen Marktanteil offenbar ausbauen konnte.
Um seine Bekleidungssparte zu stärken, plant Nike die Übernahme des britischen Fußballartikel-Herstellers Umbro. Gleichzeitig sucht der US-Konzern einen Käufer für Nike-Bauer-Hockey. Weitere Übernahmen oder Verkäufe schloss Nike-Chef Parker vorerst aus.
Quelle: ntv.de