Der japanische Autobauer Nissan steht offenbar vor einem Einstieg in den boomenden indischen Markt. In den Verhandlungen über eine Zusammenarbeit mit dem indischen Konzern Mahindra & Mahindra werde es voraussichtlich schneller als erwartet eine Einigung geben, sagte der hochrangige Nissan-Manager Toshiyuki Shiga am Montag.

Das japanische Unternehmen hatte Anfang November erklärt, es wolle binnen vier Monaten über eine Beteiligung an der Kooperation des indischen Autobauers mit Renault entscheiden. Die Unternehmen planen den gemeinsamen Bau einer Fabrik, in der von Mitte 2009 an jährlich 500.000 Autos gebaut werden sollen. Renault ist mit einem Anteil von 44 Prozent an Nissan beteiligt.

Zeitungen hatten im Vorfeld berichtet, dass Nissan mehr als eine halbe Mrd. Euro investieren will. Die Bauarbeiten sollen den Berichten zufolge bereits in diesem Jahr beginnen.

Nissan ist derzeit ebenso wie andere Autohersteller darum bemüht, auf dem indischen Pkw-Markt Fuß zu fassen. In Indien setzt die Fahrzeugindustrie bereits über eine Mio. Autos jährlich ab. Schätzungen zufolge wird sich der Absatz bis 2010 auf zwei Mio. Fahrzeuge verdoppeln.

Nissan bietet in Indien bislang lediglich einen importierten Geländewagen an, von dem vergangenes Jahr 190 Stück verkauft wurden. Welches Modell künftig in Indien verkauft werden solle, sagte Shiga nicht. Der Bau einer eigenen Fabrik in dem Land sei zunächst nicht geplant.