Strenge Auflagen Notkredit für Rumänien
05.05.2009, 12:55 UhrDer Internationale Währungsfonds (IWF) hat Rumänien einen Notkredit in Höhe von 12,9 Mrd. Euro bewilligt. Der Kredit ist Teil eines Hilfspaketes internationaler Organisationen im Gesamtvolumen von bis zu 20 Mrd. Euro. Die EU-Finanzminister wollten zudem den EU-Part von bis zu fünf Mrd. Euro freigeben.
Der IWF teilte zugleich mit, dass er in Rumänien für 2011 mit der Erholung der Wirtschaft rechne und hob hervor, dass die Führung in Bukarest rechtzeitig um Hilfe gebeten habe. Rumäniens Ministerpräsident Emil Boc sagte, das Geld vom IWF solle zur Unterstützung von Investitionen und damit zur Schaffung von Arbeitsplätzen verwendet werden, keinesfalls für Löhne oder Renten.
Aus dem IWF-Kredit stehen Rumänien 4,9 Milliarden Euro mit sofortiger Wirkung zur Verfügung. Weitere Auszahlungen werden von einer regelmäßigen Überprüfung der rumänischen Staatsfinanzen abhängig gemacht. Die übrigen Kreditmittel steuern die Weltbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) sowie die Europäische Investitionsbank bei.
Hausaufgaben müssen gemacht werden
Gegenüber dem IWF hat sich die Regierung in Bukarest verpflichtet, die Sicherheitsmaßnahmen im Bankensystem zu verstärken, insbesondere für Fälle drohender Insolvenz. Die Netto-Devisenreserven der Nationalbank dürfen in diesem Jahr höchstens um neun Mrd. Euro sinken und 2010 nur noch um 500 Mio. Euro. Das Inflationsziel für 2009 wurde auf 4,5 Prozent festgelegt und für 2010 auf 2,5 Prozent. Bis 2011 solle das Budgetdefizit auf weniger als drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesenkt werden.
Der IWF rechnet für dieses Jahr in Rumänien mit einem BIP-Rückgang von 4,1 Prozent, für 2010 mit Nullwachstum. 2011 würde Rumäniens Wirtschaft wieder um fünf Prozent wachsen, vorausgesetzt, dass die Binnen-Nachfrage den Prognosen zufolge um 5,7 Prozent steige, hieß es in einer Mitteilung des IWF. 2008 war Rumäniens BIP noch um 7,1 Prozent gewachsen.
Quelle: ntv.de