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Telekom-Umbau Obermann macht weiter

Bei der Deutschen Telekom AG wird es auch im kommenden Jahr Einschnitte geben. "Der Umbau ist noch nicht zu Ende", sagte der Telekom-Chef Ren Obermann der "Süddeutschen Zeitung". "Wir müssen zum Beispiel in den Verwaltungsbereichen sparen und wir haben heute viel zu viele kleine Standorte über das gesamte Bundesgebiet verteilt." Daher sieht Obermann im nächsten Jahr Konfliktpunkte. "Das kann ich nicht schönreden."

Gegen den Willen der Gewerkschaft Verdi und begleitet vom ersten Streik in der Unternehmensgeschichte hatte die Telekom in diesem Jahr 50.000 Service-Mitarbeiter in konzerneigene Gesellschaften ausgegliedert, wo sie länger arbeiten müssen und nur mit Ausgleichzahlungen vorerst das gleiche Geld bekommen. Damit will Obermann den Konzern wettbewerbsfähiger machen. Er würde diesen Weg wieder einschlagen, sagte der Konzernchef.

Obermann verteidigte die Pläne des Managements, die Dividende um sechs Cent auf 78 Cent pro Aktie zu erhöhen. "Wir müssen als börsennotiertes Unternehmen die Interessen verschiedener Gruppen berücksichtigen, die der Anleger und die der Mitarbeiter", sagte der Unternehmenschef.

Auf gutem Weg ist die Telekom nach Obermanns Worten beim Internetfernsehen. Mittlerweile nutzten 100.000 Kunden das Angebot mit dem Entertainpaket. Damit hat die Telekom das Ziel erreicht, welches sie sich bei der Internationalen Funkausstellung im September gesetzt hatte. Wichtiger Bestandteil des Unterhaltungsangebots, mit dem die Telekom auch dem Kundenschwund bei herkömmlichen Festnetzanschlüssen Einhalt gebieten will, ist die Fußball-Bundesliga. Die Telekom hatte sich die Internet-Rechte gesichert. Ob sie wieder bieten wird, ließ Obermann offen. "Wenn es für den Bereich Internet-TV attraktive Rechte gibt, dann ja, aber warten wir mal ab, was kommt.

Kritisch bewertet Obermann Pläne der EU-Kommission, bei Telekommunikationsunternehmen Netz und Versorgung voneinander zu trennen. "Dies wäre ein weiterer großer Fehler", sagte der Konzernchef. Investitionen würden unterbleiben. "Es würde dazu führen, dass die Infrastruktur veraltet." Die Trennung sei zudem in anderen Märkten schiefgegangen, etwa bei der Bahn in Großbritannien.

Quelle: ntv.de

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