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Windräder hinterm Horizont Offshore-Parks treiben ab

Die Windenergie-Branche hält ein Scheitern der geplanten Windpark-Projekte vor der deutschen Küste für möglich. Grund seien technische und finanzielle Probleme sowie der schleppende Ausbau der Stromnetze an Land, berichtet die "Ostsee-Zeitung". "Wenn nicht energisch gegengesteuert wird, ist der Markt 2010 tot", sagte der Chef des Windenergieverbandes Ralf Bischof der Zeitung.

Die Netze für die Stromübertragung in Nord-Süd-Richtung erreichten bald ihre Kapazitätsgrenze. Wenn auch noch die geplanten Kraftwerke an der Küste, wie das Steinkohlekraftwerk in Lubmin, gebaut würden, könne der produzierte Strom, der nicht in der Region verbraucht wird, nicht mehr transportiert werden.

In der Ostsee sind derzeit zwölf Offshore-Windparks geplant, von denen bislang drei genehmigt sind. Bis 2015 soll laut Zeitungsbericht 42 Prozent der deutschen Windenergie auf See produziert werden. Dafür müssten 850 Kilometer neue Höchstspannungstrassen an den Küsten errichtet werden. Nach einer Studie der Deutschen Energie-Agentur dena gebe es aber noch kein umfassendes Konzept. Der Stromkonzern Vattenfall plant laut Zeitung den Bau von drei insgesamt 400 Kilometer langen Höchstspannungstrassen.

Der Branche machen auch die gestiegenen Kosten für Stahl und Kupfer zu schaffen. Die Kosten der geplanten Anlagen sind demnach um 30 bis 50 Prozent höher als noch vor einigen Jahren. Allein die Anbindung der Parks mit Seekabeln würde bis 2015 rund 2,6 Mrd. Euro kosten. Verbraucher müssten wegen der teuren Offshore-Windenergie künftig bis zu 20 Euro mehr im Jahr für Strom bezahlen. Zudem sei die Zahl der Hubschrauber und Spezialschiffe, die für die Installation der Windparks gebraucht werden, knapp.

Quelle: ntv.de

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