Förderung im Irak Ölmultis kehren zurück
20.06.2008, 07:39 UhrMehrere westliche Ölunternehmen könnten nach einem Bericht der "New York Times" schon bald an der Förderung im Irak teilnehmen. Danach stehen neben mehreren kleineren Unternehmen Exxon Mobil, Shell, Total und BP in Verhandlungen mit der irakischen Regierung.
US-Außenministerin Condoleezza Rice sagte, die USA würden eine erhöhte Ölproduktion zur Vergrößerung des verknappten Aufkommens auf den Energiemärkten begrüßen. Eine solche Entwicklung werde ein gutes Zeichen sein, da die Ölversorgung "uns allen am Herzen liegt", sagte Rice dem Sender Fox News.
Der "New York Times" zufolge befinden sich die Verhandlungen der Unternehmen mit dem Irak über die Auftragsvergabe in der Endphase. Rice zufolge ist die US-Regierung "absolut nicht" an dem Prozess beteiligt. "Es ist eine Angelegenheit des privaten Sektors."
Im Fall einer Vereinbarung wäre es das erste Mal seit 36 Jahren, dass die großen vier Ölfirmen im Irak fördern. Der damalige Machthaber Saddam Hussein hatte sie ihnen im Zuge der Verstaatlichung der Ölindustrie entzogen. Sollte die Ölfirmen in den Irak zurückkehren, wird das voraussichtlich eine neue Welle der Kritik an der US-Politik mit sich ziehen. Seit der US-Invasion wird der Bush-Administration vorgeworfen, den Krieg nur begonnen zu haben, um sich den Zugriff auf die Rohstoffvorräte zu sichern.
Quelle: ntv.de