Als erster französischer Sportverein geht der Fußball-Serienmeister Olympique Lyon an die Börse. Der Verein wolle 85 bis 100 Mio. Euro am Markt aufnehmen, teilte Clubchef Jean-Michel Aulas am Freitag in Paris mit. 3,7 Mio. Aktien werden zum Preis von 21 bis 24,40 Euro angeboten. Das entspricht 30 Prozent der Anteile an der Holding OL Groupe. Der endgültige Preis werde am 8. Februar festgelegt, hieß es.

Das Geld soll vor allem in ein neues Stadion mit 60.000 Plätzen fließen. Die Arena soll 2010 stehen. Derzeit trägt der Verein seine Heimspiele im 1926 erbauten Stade Gerland aus. Lyon strebt derzeit souverän seinem sechsten Meistertitel hintereinander entgegen und steht in der Champions League im Achtelfinale. Aulas hat den Verein aus der 2. Liga in Europas Eliteklasse geführt und hält 52 Prozent der Aktien.

"Das Unternehmen umfasst nicht nur den Verein OL, sondern auch Bildprodukte, Merchandising, einen Fernsehkanal und komplementäre Dienste wie Bewirtung, Reisen und Organisation von Veranstaltungen", sagte Aulas. Der Gruppenumsatz sei in den vergangenen Jahren im Mittel um 32 Prozent pro Jahr gewachsen und habe in der Saison 2005/06 bei 166,1 Mio. Euro gelegen, erklärte er. Der Überschuss betrug demnach 15,9 Mio. Euro für das am 30. Juni 2006 beendete Geschäftsjahr. Gut 71 Prozent der Einnahmen stammen aus TV-Rechten. Mit dem Börsengang will OL die Basis zu schnellerem Wachstum auf breiter Grundlage schaffen.