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Bürgschaft soll helfen Opel setzt auf Investor

Der Autobauer Opel setzt in seinem Überlebenskampf auf den Einstieg eines Investors. Dies sei der "vielversprechendste und innovativste Weg" für die Rettung des Traditionsunternehmens, schrieb GM-Europe-Chef Carl-Peter Forster in einem Brief an die Belegschaft. Die Bundesregierung solle dabei mit einer Bürgschaft für den Kapitaleinsatz des gesuchten Investors helfen.

"Das würde bedeuten, dass der Steuerzahler keinen unmittelbaren Anteil an der Restrukturierung hat - die Regierung würde nur Garantien für die Mehrheit der Investitionen durch eine dritte Partei geben", hieß es in dem Schreiben. Über ein derartiges Modell, das nach Einschätzung von Forster ausreichende Mittel für den weiteren Bestand von Opel bringen würde, könne auch eine Staatsbeteiligung verhindert werden.

GM sondiert bereits

Ein solches Konstrukt hatte bereits der hessische Ministerpräsident Roland Koch Anfang März ins Spiel gebracht. Auch für Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist der Einstieg eines Investors Voraussetzung zur Rettung des Unternehmens. Die Opel-Mutter General Motors führe bereits Gespräche und auch der Bund spreche mit Interessenten, sagte er bei seiner USA-Reise.

Um den dringend benötigten Geldgeber möglichst schnell zu finden, will die Bundesregierung nun einen Moderator ins Spiel bringen. Denn bislang scheint der erhoffte Investor noch nicht in Sicht zu sein. Regierung und Unternehmen sprachen in den vergangenen Tagen lediglich von mehreren Interessenten, ohne Namen zu nennen.

Hoffen auf Händler

Unterdessen wehrte sich BMW erneut dagegen, als Interessent ins Spiel gebracht zu werden. Zuvor hatten bereits VW, Daimler, Peugeot-Citroen, Tata und Hyundai abgewunken. Rückendeckung könnte Opel jedoch von seinen Händlern erhalten. Sie wollen am Donnerstag auf einer Mitgliederversammlung über eine Beteiligung durch einen Fonds entscheiden. Europaweit wollen sich die Händler über eine Dachgesellschaft mit 20 Prozent an dem Traditionsunternehmen beteiligen und könnten dafür nach Berechnungen des Händlerverbands Euroda bis zu 400 Mio. Euro aufbringen.

Als Lockmittel für einen privaten Investor könnte die bereits vor Monaten beantragte Staatsbürgschaft dienen. Forster, Opel-Chef Hans Demant und Betriebsratschef Klaus Franz warben am Mittwoch vor dem Wirtschafts- und Sozialausschuss des Bundestages für Unterstützung. Der CDU-Wirtschaftspolitiker Laurenz Meyer sagte nach der Anhörung, eine Entscheidung über mögliche Staatshilfen dürfte innerhalb der nächsten vier Wochen fallen. Zudem signalisierte er generelle Bereitschaft für eine Unterstützung. "Wir wollen hier durch das Tal durchhelfen", sagte er. Das gelte aber nur, wenn die Bedingungen dafür gegeben seien. Unter anderem will der CDU-Politiker eine dauerhafte Belastung der Steuerzahler vermeiden.

GM hat in Europa insgesamt 3,3 Mrd. Euro an Staatshilfen beantragt, die der geplanten eigenständigen Organisation von GM in Europa unter dem Dach von Opel zugute kommen sollen. Betriebsratschef Franz rechnet damit, dass das neue Unternehmen in maximal sechs Wochen an den Start gehen könnte. Bei der Überarbeitung des von der Politik viel kritisierten Rettungskonzepts soll dem Unternehmen nun die Unternehmensberatung Roland Berger helfen. Die Berater sollen die "konzeptionelle Weiterentwicklung vor dem Hintergrund einzelner noch offener Punkte" unterstützen, hieß es in Rüsselsheim.

Quelle: ntv.de

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