Porsche soll Farbe bekennen Osterloh fordert Klarheit
29.10.2007, 06:50 UhrIm Konflikt um die künftigen Machtverhältnisse bei Volkswagen hat der VW-Betriebsrat den möglichen neuen Mehrheitsaktionär Porsche zu schnellen Klarstellungen aufgefordert. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von Volkswagen, Bernd Osterloh, sagte der "Bild"-Zeitung: "Wir brauchen ein klares Signal, dass die Eigentümer-Familien Porsche und Piech sich zu ihrer sozialen Verantwortung bekennen. Dazu gehört die Einhaltung von Tarifverträgen und Arbeitsplatzgarantien."
Osterloh betonte, dass in der Belegschaft derzeit "viel Unsicherheit, Unruhe und Frust" herrsche. Eine gemeinsame Zukunft funktioniere nicht als Einbahnstraße, erklärte Osterloh weiter: "Es geht nur mit - und nicht gegen die VW-Belegschaft."
Auf die Frage, welchen Anteil Porsche am VW-Erfolg habe, antwortete Osterloh: "Die Weichen für das gute Geschäft werden vom VW-Vorstand in Wolfsburg gestellt." Zwar könne Volkswagen sicherlich von Porsche lernen, "Porsche aber auch viel von VW und Audi - zum Beispiel das Nutzen gleicher Plattformen und Baukastenmodule für mehrere Modelle."
Osterloh verwahrte sich gegen die Einschätzung, dass Volkswagen der Hersteller mit den höchsten Löhnen, den kürzesten Arbeitszeiten und der geringsten Produktivität sei: "Fakt ist: Die Kollegen haben schon verzichtet. Sie arbeiten länger und verdienen genau so viel wie in Betrieben mit normalem IG-Metall-Tarif. Unsere Arbeitskosten liegen heute unter denen von BMW, Audi und Mercedes." Dennoch sei ein geschärftes Bewusstsein für notwendige Veränderungsprozesse erforderlich: "Jedem bei VW muss klar sein, dass wir uns in einem globalen Krieg der Autobauer befinden."
Quelle: ntv.de