Bundesbank stoppte Geld Pannenserie bei KfW
05.10.2008, 14:22 UhrWirtschaftsprüfer werfen der KfW im Zusammenhang mit der Millionen-Überweisung an die inzwischen zusammengebrochene US-Bank Lehman Brothers einem Zeitungsbericht zufolge weitere Fehler vor.
Die KfW hatte am 15. September rund 320 Mio. Euro an Lehman überwiesen, obwohl zu diesem Zeitpunkt deren Kollaps praktisch feststand. Die Bundesbank habe die Überweisung zunächst gestoppt, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Das KfW-Konto bei der Bundesbank sei nicht ausreichend gedeckt gewesen. Die KfW habe das Konto daraufhin aufgefüllt, so dass die Überweisung ausgeführt werden konnte. Die Zeitung beruft sich auf einen vertraulichen Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC). Der Bericht sei für den Verwaltungsrat der Förderbank angefertigt, hieß es in der Zeitung weiter.
"Die Wiederauffüllung des Bundesbankkontos ist ein quasi automatischer Vorgang ohne inhaltliche Prüfung", erklärte ein Sprecher der KfW am Samstag. An dem besagten Montag sei um 8.37 Uhr ein Bündel von etwa 1000 Überweisungen initiiert worden. Auf dem Bundesbankkonto, das ein reines Transaktionskonto sei, sei dann irgendwann nicht mehr ausreichend Geld gewesen. Ohne inhaltliche Prüfung sei es aufgefüllt worden, so dass die Überweisungsvorgänge fortgesetzt werden konnten, sagte der Sprecher. Die staatliche Förderbank hat inzwischen zwei Vorstände wegen der Überweisungspanne gefeuert.
Der Bericht von PwC weise nach, dass in der Bank die schwierige Lage von Lehman schon frühzeitig bekannt gewesen sei, heißt es in der Zeitung weiter. Die Prüfer machten sieben Vorschläge zur Verbesserung von Abläufen und Kontrollen bei der KfW.
Quelle: ntv.de