Daimler in den Startlöchern Partnerwechsel für Chrysler
19.02.2007, 10:17 UhrDer Autobauer DaimlerChrysler bereitet mehreren Presseberichten zufolge den Verkauf der angeschlagenen US-Tochter Chrysler vor. Bereits in dieser Woche werde die vom Konzern beauftragte Investmentbank JPMorgan Unterlagen an potenzielle Interessenten versenden und damit ein Auktionsverfahren einleiten, berichtete die Londoner Tageszeitung "The Times". Als Auktionserlös seien sieben Mrd. Pfund (10,4 Mrd. Euro) angestrebt, hieß es.
Mehrere Interessenten hätten bereits vor Wochen mit der Prüfung einer Chrysler-Übernahme begonnen. Der weltgrößte Autobauer General Motors (GM) befinde sich mit DaimlerChrysler bereits in Vorverhandlungen über eine Übernahme von Teilen oder der gesamten Chrysler-Gruppe. Interesse habe GM vor allem an den Marken Jeep und Dodge. Interesse an Chrysler werde auch dem südkoreanischen Autobauer Hyundai nachgesagt, hieß es in dem Bericht weiter.
Einem Bericht des "Wall Street Journal Europe" zufolge ist mit einer Chrysler-Versteigerung im März zu rechnen. Zumindest in Teilen der Konzernführung würde einem Verkauf oder einer Abspaltung Vorrang vor einer Sanierung des US-Autobauers gegeben, berichtete das Blatt unter Berufung auf informierte Kreise. Mehrere Unternehmen aus aller Welt hätten in Stuttgart bereits Interesse angemeldet. Darunter befänden sich neben Autobauern aus Asien, Europa und den USA auch Finanzinvestoren. DaimlerChrysler halte sich aber auch einen Börsengang von Chrysler offen.
Das "Handelsblatt" berichtete, mit einer Entscheidung über die Chrysler-Zukunft sei erst im Laufes des Jahres zu rechnen. Im Vorstand würden sich aber die Stimmen mehren, die eine Abspaltung favorisierten, heißt es unter Berufung auf Unternehmenskreise. Von JPMorgan würden derzeit drei Szenarien durchgespielt: Ein Komplettverkauf, ein Börsengang und strategische Allianzen mit anderen Autobauern. Als potenzieller Einsteiger würden vor allem GM, aber auch Renault-Nissan, gehandelt. Das Chrysler-Management favorisiere dagegen den Ausbau von Kooperationen, wobei auch Volkswagen als Partner in Betracht käme.
Quelle: ntv.de