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Autobauer stoppen Bänder Pause bei BMW und Opel

Die Automobilindustrie reagiert mit neuerlichen Zwangspausen in der Produktion auf die schwere Absatzflaute. Bei BMW sollen nach Informationen aus Unternehmenskreise zeitweise die Bänder stillstehen, die GM-Tochter Opel plant nach der bereits bekannten Produktionspause in den Herbstferien einen weiteren Ausstand.

Bei BMW werden offenbar auch die Bänder im Stammwerk in München gestoppt. In den bayerischen Herbstferien vom 3. bis 7. November werde die Produktion in Bereichen der Kernfertigung unterbrochen, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Auch in Regensburg wurden für diesen Zeitraum Ferien angesetzt. Das Leipziger Werk schließt bereits Ende Oktober für eine Woche; wegen des arbeitsfreien Reformationstags fallen dort vier Produktionstage aus.

Die Absatzkrise infolge der schwächelnden Konjunktur zwingt fast alle deutschen Hersteller zu Produktionspausen. BMW hatte im August angekündigt, in diesem Jahr bis zu 25.000 Autos nicht zu bauen - das entspricht knapp zwei Prozent des Absatzes vom vergangenen Jahr. Jedes Werk entscheide selbst, wie die Produktionskürzungen umgesetzt würden, sagte ein Konzernsprecher. Es könne sein, dass auch nach den Ferien noch Schichten oder einzelne Produktionstage ausfielen.

Für die Mitarbeiter bedeuteten die Kürzungen keine Einbußen, weil die fehlenden Stunden vorwiegend von den Arbeitszeitkonten abgebucht werden. Durch ein flexibles Produktionssystem können die Beschäftigten die in Boom-Zeiten angesammelte Mehrarbeit über einen langen Zeitraum abbummeln. Jeder Mitarbeiter habe derzeit im Schnitt rund 300 Plus-Stunden auf dem Konto, sagte der Sprecher. Das entspreche 40 Produktionstagen.

Weiterer Produktionsstopp bei Opel

General Motors plant am Opel-Standort Bochum nach dem Produktionsstopp in den Herbstferien eine zweite Stillstands-Runde. In dem Astra- und Zafira-Werk soll in der kommenden Woche wieder gearbeitet werden und anschließend am 20. Oktober die Produktion erneut für zwei Wochen gestoppt werden, sagte eine GM-Sprecherin. Insgesamt würden so alleine in Bochum nach 4 Wochen Ausfallzeit mindestens 10 000 Autos weniger produziert. Hintergrund sind geringere Verkaufszahlen. Seit September habe sich der Negativtrend noch beschleunigt, sagte die Sprecherin. Opel hatte erst vor wenigen Tagen einen Fertigungsstopp in nahezu allen europäischen Werken bekanntgegeben.

Der Bochumer Betriebsrat will erst in der nächsten Woche über den Antrag auf Betriebsstillstand entscheiden und fühlt sich nun vor vollendete Tatsachen gestellt. Der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Reiner Einenkel sagte, Opel habe bereits die notwendigen Materialien für den Bau von Neufahrzeugen abbestellt.

Die Betriebsräte der deutschen Opelwerke wehren sich gemeinsam gegen den Produktionsstopp, den die Geschäftsführung in allen Werken durchsetzen will. In einem Brief kritisieren die Betriebsratsvorsitzenden, dass sie zuvor nicht informiert worden waren und haben rechtliche Schritte angekündigt.

Quelle: ntv.de

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