Dürre in China Peking ruft Notstand aus
05.02.2009, 11:18 UhrDie chinesische Regierung hat wegen einer schweren Dürre im Zentrum und Norden des Landes den Notstand ausgerufen. Die für die Bekämpfung von Naturkatastrophen zuständige Behörde gehe von einer schweren Dürre aus, die historisch selten sei, berichteten mehrere staatliche Medien. Seit November hat es in den betroffenen Gebieten nicht mehr geschneit oder geregnet. Experten befürchten wegen der Dürre Ernteausfälle beim Weizen, sie bedroht das Wintergetreide in acht Provinzen. Knapp die Hälfte der winterlichen Getreideproduktion sind betroffen. Rund 1,85 Millionen Stück Vieh leiden unter Wassermangel. Die Preise für Weizen-Termingeschäfte legten diese Woche rund fünf Prozent zu.
Experten sind zudem besorgt, dass die wirtschaftliche Abkühlung in dem Schwellenland durch die Dürre verschärft werden könnte. Die betroffenen Regionen sind oft Heimat von Wanderarbeitern, die infolge der Wirtschaftskrise ihre Stelle verloren haben. Laut einer Studie kehrte mehr als jeder siebte der rund 130 Millionen Wanderarbeiter mit leeren Händen wieder aufs Land zurück. Die Führung in Peking macht sich Sorgen über die rapide Steigende Zahl an Arbeitslosen, Unruhen werden befürchtet.
Mit der Ausrufung des Notstands der Stufe Zwei wurden die örtlichen Behörden angewiesen, mit allen Mitteln die Ernten zu sichern. Auch wurden Notfallpläne aktiviert. Besonders den Bauern, die ihre Felder bewässern müssen, soll geholfen werden. Zehntausende Helfer sollen aktiviert werden, um Trinkwasser für Mensch und Tier sicherzustellen. Besondere Finanzhilfen sollen für besonders arme Gebiete bereitgestellt werden.
Eine Besserung des Wetters ist nicht in Sicht. In den betroffenen Regionen wird für die nächsten zehn Tage kein Regen vorhergesagt. Der Dürrenotstand wurde in Henan, Anhui, Shanxi und Shaanxi ausgerufen. Betroffen sind auch Shandong, Hebei, Gansu, Jiangsu sowie Regionen von Hubei und Hunan. In vielen Gebieten sind die Niederschläge um 70 Prozent niedriger als sonst. "Die Dauer, das Ausmaß und die Auswirkungen der Dürre sind selten", sagte der Chef der Meteorologischen Verwaltung, Zheng Guoguang.
Quelle: ntv.de