Vier Mitarbeiter des australisch-britischen Bergbaukonzerns Rio Tinto sind in China festgenommen worden. Dabei handele es sich um Mitarbeiter des Büros in Shanghai. Peking werfe ihnen Spionage und Geheimnisverrat vor, teilte die australische Regierung mit. Außenminister Stephen Smith und der Konzern zeigten sich überrascht über die Festnahme der vier Mitarbeiter. Unter ihnen ist auch Stern Hu, ein leitender Manager von Rio in China. Australien versuche weiter Kontakt mit den Mitarbeitern des Büros in Shanghai aufzunehmen, sagte Smith.

Die Beziehungen zwischen dem weltweit zweitgrößten Eisenerzkonzern und seinem größten Kunden China hatten sich zuletzt eingetrübt. Anfang Juni ließ Rio Tinto den chinesischen Staatskonzern Chinalco mit dessen Plänen für eine milliardenschwere Aufstockung seiner Beteiligung an dem Bergbaugiganten abblitzen. Stattdessen legte der Konzern sein Eisenerz-Geschäft mit dem des ebenfalls australisch-britischen Rivalen BHP Billiton zusammen und sorgte damit in China für Empörung. Smith erklärte, es gebe keinen Anlass, über einen Zusammenhang zwischen der Abfuhr für Chinalco und der Festnahme der Mitarbeiter zur spekulieren.