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Piech auf Rückzug Porsche darf VW kaufen

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking steht kurz vor der Machtübernahme von VW. Der Aufsichtsrat des Stuttgarter Sportwagenbauers gab am Montag grünes Licht für die Aufstockung der VW-Anteile auf mehr als 50 Prozent. Aus der obersten Chefetage gab es zudem noch eine überraschende Nachricht: Der Porsche-Aktionär und frühere VW-Chef Ferdinand Piech hat sein Amt im Porsche-Aufsichtsratspräsidium niedergelegt.

Nachfolger werde sein Bruder Hans Michel Piech, der ebenfalls Anteile an dem Sportwagenbauer hält, teilte Porsche nach der außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates mit. Zu den Gründen für Piechs Rückzug machte Porsche keine Angaben.

Freude bei Wiedeking

Der freie Weg zu VW wurde von Porsche-Chef Wiedeking unterdessen gefeiert. "Unser Ziel ist die Schaffung einer der innovativsten und leistungsstärksten Automobil-Allianzen der Welt, die dem verschärften internationalen Wettbewerb gerecht wird", erklärte Wiedeking nach der außerordentlichen Sitzung des Kontrollgremiums seine Strategie. Mit der Entscheidung werde der Weg dafür geebnet, dass VW und Porsche künftig "gemeinsam in einer fairen und kollegialen Partnerschaft ein neues Kapitel Automobilgeschichte schreiben können".

Der Stuttgarter Sportwagenbauer hält aktuell knapp 31 Prozent an den Wolfsburgern. Die Aufstockung der Anteile ist Porsche nun knapp zehn Mrd. Euro wert: Das ist der Preis für weitere 20 Prozent der Anteile an VW bei einem aktuellen Börsenkurs von rund 150 Euro je Stammaktie. Bevor die Mehrheitsübernahme unter Dach und Fach ist, muss Porsche allerdings alle erforderlichen kartellrechtlichen Schritte weltweit einleiten. Alleine in 15 außereuropäischen Ländern sei das erforderlich, sagte ein Sprecher.

Die Prüfung werde voraussichtlich bis zu einem halben Jahr dauern. Erst danach könne Porsche die Aktienmehrheit an Volkswagen erwerben. Eine Fusion der beiden Unternehmen sei jedoch nicht geplant, versicherte Vorstandschef Wiedeking. Die Ankündigung zur Aufstockung der VW-Anteile kommt nicht unerwartet, da Porsche erst vor wenigen Tagen seine Kreditlinie von zehn Mrd. Euro voll ausgeschöpft hatte. Zunächst umfasste die von einem Bankenkonsortium bereitgestellte Kreditlinie 35 Mrd. Euro. Nach Ablauf des Pflichtangebots reduzierte Porsche den Kreditrahmen auf zehn Mrd. Euro.

Quelle: ntv.de

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