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Erleichterung an Börsen Positives von Citigroup

Die ehemals weltgrößte Bank Citigroup macht nach der Rettung durch die US-Regierung wieder Gewinne. Das Institut habe trotz Finanzkrise im Januar und Februar schwarze Zahlen geschrieben, heißt es in einem internen Schreiben von Citigroup-Chef Vikram Pandit. Im laufenden Quartal liefen die Geschäfte so gut wie seit dem dritten Quartal 2007 nicht mehr. Auch interne "Stress-Tests" mit sehr pessimistischen Annahmen hätten ergeben, dass die Citigroup über genügend Kapital verfüge. "Die Stärke unseres Geschäfts bislang in diesem Jahr hat mich sehr ermutigt", schrieb Pandit.

Seine Äußerungen sorgten an den Börsen für große Erleichterung: An der New Yorker Börse legten Citigroup-Aktien kräftig zu. In der vergangenen Woche war das Dividendenpapier erstmals unter einen Dollar gefallen. Auch andere Finanzwerte notierten an der Wall Street deutlich im Plus. An der Frankfurter Börse zog die Nachricht deutsche die Aktien von Deutscher Bank, Commerzbank und Postbank sowie Versicherungswerte in die Höhe.

Citigroup-Chef Pandit versicherte seinen Mitarbeitern, dass es dem Geldhaus viel besser gehe, als die Kurse am Finanzmarkt zuletzt hätten erahnen lassen. Die Einnahmen im Januar und Februar bezifferte Pandit auf 19 Mrd. Dollar ohne diverse Abschreibungen. Im vierten Quartal 2008 hatte Citigroup noch einen Verlust von mehr als acht Mrd. Dollar verbucht.

Risikopapiere werden ausgelagert

Erst zu Wochenbeginn waren die Kosten für eine Ausfall-Versicherung für die Schulden der Bank auf ein weiteres Rekordhoch geklettert. Angesichts des drastischen Kursverlustes der Citigroup-Aktien sehen viele Experten bereits den Verbleib des Instituts im US-Leitindex Dow Jones gefährdet. Die US-Regierung hatte die Citigroup Ende vergangenen Jahres mit einem gigantischen Hilfspaket vor dem Kollaps bewahren müssen. Im vergangenen Monat stimmte das Institut zudem einer Staatsbeteiligung von bis zu 36 Prozent zu, um die Kapitalbasis zu stärken.

Die Citigroup ist weltweit eine der Banken, die am stärksten von der Finanzkrise betroffen sind. Mehr als 500 Mrd. Dollar an risikobehafteten Papiere sollen nun ausgelagert werden. Die Bank hatte jahrzehntelang einen starken Expansionskurs gefahren und unüberschaubare Risiken angehäuft. Im dritten Quartal 2007 hatte Citigroup noch 2,2 Mrd. Dollar verdient. Seitdem summierten sich die Verluste auf insgesamt 37,5 Mrd. Dollar.

Einem Zeitungsbericht zufolge arbeiten die US-Behörden für den Fall erneuter Probleme bereits an weiteren Rettungsmaßnahmen. Dabei handele es sich um eine Notfallplanung, hieß es im "Wall Street Journal". Neue Rettungsmaßnahmen stünden jedoch nicht unmittelbar bevor. Es gehe vielmehr darum, vorbereitet zu sein, sollte sich die Lage bei Citigroup plötzlich weiter verschlechtern.

Quelle: ntv.de

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